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John Gillespie Magee: High Flight
#1
GB 
John Gillespie Magee jr.
1922 - 1941 China / USA / GB


High Flight


Oh! I have slipped the surly bonds of Earth
And danced the skies on laughter-silvered wings;
Sunward I’ve climbed, and joined the tumbling mirth
of sun-split clouds, — and done a hundred things
You have not dreamed of—wheeled and soared and swung
High in the sunlit silence. Hov’ring there,
I’ve chased the shouting wind along, and flung
My eager craft through footless halls of air....
Up, up the long, delirious, burning blue
I’ve topped the wind-swept heights with easy grace
Where never lark nor even eagle flew—
And, while with silent lifting mind I’ve trod
The high untrespassed sanctity of space,
Put out my hand, and touched the face of God.



Höhenflug

Ich konnt' der Erde schweren Fesseln von mir streifen,
ertanzte mir den Himmel auf den Silberschwingen,
dem Sonnenlicht entgegen, konnt' die Leichte greifen
von lichtumreiften Wolken. - Tat so viele Dinge,

die ich mir nie erträumte; kreiste, stieg und schwang
mich auf und kam in sonnenheller Stille an.
Dort schwebend jagte ich den Wind und höher drang
ich, gierig, in den bodenlosen Ozean.

Auf! Auf! Entlang berauschendem und grellen Blau
hat mich mein leichter Sinn in Sturmeshöhn geführt,
die keine Lerche und kein Adler je erreicht,

und so erhabenen Gemüts betrat ich gleich
das All, hab uferlose Heiligkeit geschaut
und sacht das Antlitz Gottes mit der Hand berührt.



--> John Gillespie Magee bei Wikipedia
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Ein sehr schönes Stück, an dem ich mich auch auch versuchen wollte.

Die Erdenschwere hab ich abgestreift
mit Schwingen,, die ein Lächeln silbern hob,
hinauf ins Licht, das sich in Wolken wob,
nahm, wonach mancher träumend niemals greift,
stieg kreisend auf in sonnensatte Stille,
dort jagte ich den Sturmwind vor mir her
und warf mein Flugzeug in das blaue Meer
der Luft, wo dich kein Fuß trägt, nur der Wille.

Wo sich der Wind nicht mehr beim Namen nennt
Ins Blau, das keine Lerche, selbst kein Adler fasst,
so leicht und elegant von Geistes Hand geführt.
Im Reich, das keine Eindringlinge kennt,
in einer Weite, heilig, ohne Last,
hab ich die Herrlichkeit des Herrn gespürt.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo sneaky, du hast es tatsächlich 5-hebig hinbekommen. Respekt!

Die Eindringlinge in Zeile 12 gefallen mir allerdings nicht. Der Begriff ist für mich negativ, als Störenfried besetzt. Und an dieser Stelle ist der Autor ja selbst der Eindringling. Sonst bist du zwar an manchen Stellen vom Wortlaut abgewichen, aber die Stimmung hast du gut getroffen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig,

der Autor ist als jemand der fliegt kein Eindringling. trespass bzw. trespassing hat aber die von mir verwendete Konnotation. Würde dir Störenfriede mehr zusagen? Wobei das Wort im Kontext an sich grotesk wäre, der Autor war ja wohl Jagdflieger. Insofern ähnelt es dem Yeats Gedicht über den Jagdflieger mit Todesahnungen.

In deiner Version ist ein Flüchtligkeitsfehler drin in Zeile 5

"die du dir nie erträumtest; kreiste, stieg und schwang" du hast die Stelle mit "die ich mir nie erträumte" übertragen. Tatsächlich spricht das LI aber davon, Dinge getan zu haben die du dir nie eträumtest." Das ist ja leicht korrigiert, ohne ins Metrum oder ins Satzgefüge eingreifen zu müssen.

Und die "Lärche" solltest du wieder zur Lerche machen. Deine Sechsheber tragen übrigens sehr schön. Ohne deinen Hinweis hätte ich gar nicht gemerkt, dass du die Zeilen verlängert hast. Das dient der Stimmung des Gedichts, macht es leicht ohne irgendwelche Trägheit zu hinterlassen.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
Das "du" in Zeile 5 sehe ich als ein unpersönliches, ähnlich wie du es in Zeile 8 verwendest, wo ja auch nicht der Leser gemeint ist sondern auch ein "man" stehen könnte.
Auch wenn es nicht wörtlich den ersten Flug beschreibt, so teilt hier der Autor ein "einmaliges Erlebnis" mit uns. Er verallgemeinert hier seine eigenen Gefühle und nimmt uns durch seinen Bericht mit auf die Reise.
"Du hättest es niemals erträumt" meint m. E. so viel wie Es hätte sich niemand träumen lassen, auch ich nicht." ich glaube es ändert nicht viel an dem Text ob man es so oder anders herum ausdrückt.

- - -

Zitat:der Autor ist als jemand der fliegt kein Eindringling.

Ich beziehe dies nicht-eindringen auf die Lerchen und Adler, die solche Höhen nicht erreichen. Um so mehr ist er selber Eindringling. Aber natürlich darf da auch nicht Störenfried stehen! Eher im Gegenteil, feiert er doch das Unberührte, das er dort vorfindet. Das er es als Jagdflieger selber anrührt, wird hier gar nicht thematisiert.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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