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Sprache
#1
Substantive

Es ist beim Texte schreiben und verzieren
sehr schwer, am Substantiv vorbeizukommen,
weils besser hilft, präzise, nicht verschwommen,
Gelesenes halt leichter zu kapieren.

Doch hüte dringend sich geneigter Dichter
vor Endungen auf –ive, -ion, -heiten,
den –ungs, den –äts und andren Scheußlichkeiten,
denn ohne bleibt der Text viel klarer, schlichter.

Entbehrlich sind abstrakte Substantive,
die toten Konstruktionen inklusive,
weil sie die Leser, Hörer nur verwirren.

Drum greife zu den echten, den konkreten,
die, Bildern gleich, die Sinnlichkeit vertreten,
weil sie die Reime elfengleich umschwirren.
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#2
Hallo Medusa,

ein schönes und lehrreiches Sonett, obendrein zum Schmunzeln. Sehr lesenswert.

An folgenden Stellen würde ich noch etwas verändern:

1. Strophe, 3. Zeile:
weil's - Hier würde ich ein Apostroph setzen.

2. Strophe, 1. Zeile:
Doch hüte dringend sich geneigter Dichter

Hier müsste es m. E. heißen:
der geneigte Dichter
Dann müsste die Zeile umgeschrieben werden.

2. Strophe, 2. Zeile:
vor Endungen
Die Betonung am Schluss ist m. E. nicht richtig.

Lieben Gruß
Halbe Frau
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#3
Es wäre richtig, liebe Halbe Frau,

hier ein Apostroph zu setzen. Als Berlinerin darf ich das Häkchen ignorieren, wir gehen damit ziemlich locker um Smile.
Mich freut Dein Kompliment zum Sonett und seiner Aussage.
Dafür bedanke ich mich herzlich und schicke dir viele liebe Wünsche fürs Neue Jahr,
Medusa.
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#4
Hallo Medusa,
und herzlich Willkommen im Forum.

Ob man abstrakte oder konkrete Substantive verwendet kommt natürlich darauf an, welchen Inhalt man transportieren möchte. Die Ironie ist mir nicht entgangen, wenn du selbst auf -keiten und -ive reimst.

Etwas gerätselt habe ich über den -äts. Oder meinst du vielleicht die -äten?

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#5
Liebe Halbe Frau,

Habe ich was übersehen oder hast Du editiert?
Deine Vorschläge sind zwar gut durchdacht, sind jedoch für den Klang eines Sonetts nicht wirlich brauchbar. DAS ist nämlich die Schwierigkeit; zuweilen muss die Autorin Kompromisse schließen und die Leserin beide Augen zudrücken Rolleyes

Ich danle Dir herzlich,
Medusa.




Hallo Zaunkönig,

vielen lieben Dank für Deinen Willkommengruß Smile.
den –ungs, den –äts und andren Scheußlichkeiten,
O.k., hier könnte ich in ".. den -ungs, den -äten, anderen Scheußlichkeiten" ändern; ich frage mich allerdings: Ist das notwendig? Weiß nicht der Leser, was gemeint ist? Klanglich stimmt es so oder so Tongue

Ich danke Dir herzlich für Deinen Kommentar und schicke Dir viele liebe Grüße und Wünsche fürs Neue Jahr,
Medusa.
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#6
Hallo Medusa,

mein Edit und deine erste Antwort haben sich wohl überschnitten.

OK, ich drücke beide Augen zu. Aber dann kann ich ja nix mehr lesen??

Lieben Gruß
Halbe Frau
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#7
Hallo Medusa

Ja, mit den Kompromissen, das ist eine bekannte Sache. Wenn die Zeilen erstmal da stehen ist doch oft auch das Denken dort eingerastet. Oftmals kommt man aber doch noch besser heran.

Man kann natürlich Worte finden wie "des Geräts", aber die Abstrakta um die es hier geht werden nicht mit s ins Plural gesetzt. Zumindest fällt mir auf Anhieb kein Beispiel ein.

Die "Endungen" würde ich durchgehen lassen, da auch das folgende "auf" schwach betont ist.
In Zeile 5 würde ich Halbe Frau folgen.
Z. B.:
"doch hüte sich hier der geneigte Dichter"


Warum hast du eigentlich den Tread anders genannt als dein Sonett? Oder wird es ein Zyklus und du nimmst dir noch andere Wortgattungen vor?

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#8
Guten Morgen Zaunkönig,

ja, zu diesem Thema habe ich mehrere Sonette geschrieben Smile.
Alle sind schon etwas älter und darum fällt es mir auch schwer, daran herumzubasteln - die Luft ist raus achselzucken. Aber vielleicht gelingt es mir doch noch, ein wenig zu ändern, ich versuchs mal.
Ich habe mein Sonett unter "Kabinettstückchen", dort stellte ich es ein, gesucht und nicht gefunden. Hast Du es verschoben? Ich kenne mich in diesem Forum noch nicht aus und es ist mir ziemlich egal, wo es steht. Hauptsache, es geht nicht verloren.

Liebe Sonntagsgrüße,
Medusa.
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#9
Hallo Medusa,

Ja ich habe es verschoben unter "Sonette nach Themen -> zu den Künsten -> Sonette über das Schreiben und Schreibende.
Die Rubrik "Kabinettstückchen" ist gedacht für Sonette mit erhöhten formalen Ansprüchen. Wenn du also mal ein Akrostisches Sonett schreibst oder ein geschütteltes, dann ist dort richtig aufgehoben.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#10
Hallo Medusa,

Bei einer Art Lehrgedicht wäre es wohl sinnvoll wenn es die aufgestellten Forderungen selbst erfüllt.
Die gewählten Substantive sind aber auch in deinem Text überwiegend Abstrakta.
Ich weiß, keine leichte Aufgabe bei einem Meta-thema das notwendigerweise selber abstrakt ist, aber evtl. ließen sich plastischere Metaphern finden?

"präzise" Wird ein Text nicht durch die Adjektive präzise? Bei sorgfältiger Wortwahl können das auch Substantive leisten, aber ihre typische Funktion ist für mich eher, den Text "plastischer", "greifbarer" zu machen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#11
Lieber Zaunkönig,

in Ordnung, ich stelle die anderen auch noch ein Big Grin Vielleicht wird die Trilogie verständlicher.
Viele liebe Grüße,
medusa.
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