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Studie über den Anapäst
#2
Hallo ZaunköniG,

ja, der Anapäst erschließt sich uns nur sehr schwer. Zu ungewöhnlich klingt dieses Versmaß in unseren Ohren.

Mit Medusa rätsle ich gerade, ob das folgende Gedicht von Georg Heym ein Anapäst ist oder nicht. Was meinst du?

Ach nun seht doch den Heym ...

Ach nun seht doch den Heym, wie er schreitet mit wankendem Schritte
Nur begleitet vom Wind, dem gewaltigen Herrscher der Lüfte.
Abschied hat er genommen von Toni seiner Geliebten.
Ihm deucht, er kann nicht mehr leben ohn sie die herrliche Schönheit.
Als er nun biegt um die Ecke, ein Leuchten geht über die Züge des herrlichen Heym.
Die Else hat er gesehen, die er schon lange bewundert.
Dies deucht ihm ein Wink von Athene, der herrlichen Göttin.
Für die herrliche Toni, die er eben mit Jammern verlassen
Hab er Ersatz gefunden in der Else, der blauäugigen Schönheit.
Flüchtig kennt er sie schon, er beschließt sie näher zu kennen.
Rot bis über die Ohren, das Zeichen der keimenden Liebe,
Grüßend geht er vorüber an ihr, die huldvoll ihm lächelt.
Er der eben noch jammert, kehrt freudig nach Hause zurück jetzt.
Else, sie ist jetzt sein Sehnen, Else, sie sieht er im Traume.
Else, sie soll ihn beglücken.
Am Morgen, da sieht er sie wieder
Und herrlich in der Jugend Prangen usw.


Lieben Gruß
Halbe Frau
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.
(Matthias Claudius)
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Nachrichten in diesem Thema
Studie über den Anapäst - von ZaunköniG - 23.01.2010, 11:45
RE: Studie über den Anapäst - von Halbe Frau - 24.01.2010, 14:32
RE: Studie über den Anapäst - von ZaunköniG - 24.01.2010, 17:02
RE: Studie über den Anapäst - von Halbe Frau - 24.01.2010, 20:36
RE: Studie über den Anapäst - von ZaunköniG - 25.01.2010, 09:40

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