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E. A. Robinson: A Man in Our Town
#1
USA 
Edwin Arlington Robinson
1869 –1935 USA

A Man in Our Town

We pitied him as one too much at ease
With Nemesis and impending indigence;
Also, as if by way of recompense,
We sought him always in extremities;

And while ways more like ours had more to please
Our common code than his improvidence,
There lurked alive in our experience
His homely genius for emergencies.

He was not one for men to marvel at,
And yet there was another neighbourhood
When he was gone, and many a thrifty tear.

There was an increase in a man like that;
And though he be forgotten, it was good
For more than one of you that he was here.


Ein Mann unserer Stadt

Er tat uns leid, als einer der verheerend
leicht sein Urteil nimmt, das Armut heißt,
das solcherart sich aus sich selber speist;
Und seine Not ward alle Zeiten schwerer.

Doch mehr als unsre, seine Wege lehren
Gemeinschaftssinn, sie lauern ihm zumeist
lebendig in Erinnerung und Geist,
auf, als Talent zur ewigen Misere.

Er gab nie Anlaß zur Verwunderung,
doch nun ist neuer Geist hier eingezogen.
Er ging. Und jedem war es deutlich spürbar.

Er war als Mensch eine Bereicherung.
Denkt nicht, Erinnerung sei schnell verflogen.
Gut war’s für mehr als einen, daß er hier war.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,

da hast du wieder einen Schatz ausgegraben, aber deine Übertragung geht mir zu weit vom ORiginal ab. ICh setze mal meine -ungereimte - LEsart dazu:

Wir bedauerten ihn als einen der zu leicht nahm
das Schicksal und drohende Verarmung
obwohl wir ihn - als eine Art von Wiedergutmachung -
immer in Notfällen aufsuchten

Und während Verhaltensweisen die mehr wie unsere waren
mehr unseren Verhaltenskodex befriedigen sollten als seine Sorglosigkeit
lauerte in lebendig in unserem Bewusstsein (im Original Erfahrung)
sein bodenständiges Genie in Notfällen

Er war kein MEnsch, um ihn zu bewundern
aber...
danach geht mir deine ÜBertragung auf. Aber die Quartette stimmen für mich nicht.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Ja, bei Robinson sind noch einige Texte offen, und mit den verbliebenen tue ich mich auch einigermaßen schwer.
mit Deiner Lesart der Quartette hast du vermutlich recht, auch wenn mir zumindest das zweite noch etwas unscharf bleibt.

Aber hier mal eine neue Version nach deinen Anregungen:


Er tat uns leid: Er nahm zu leicht in Kauf
sein Los, an dem er drohte zu verarmen.
Wir suchten ihn, mit einer Art Erbarmen,
in seinen Nöten immer wieder auf;

Doch unsere Bemühung lief ins Leere:
Sie galt nur unser Ideal zu wahren.
Statt dessen konnten wir an ihm erfahren,
wie man sich arrangiert mit der
Misere.

Er gab nie Anlaß zur Bewunderung,
doch nun ist neuer Geist hier eingezogen.
Er ging. Und jedem war es deutlich spürbar.

Er war als Mensch eine Bereicherung.
Denkt nicht, Erinnerung sei schnell verflogen.
Gut war’s für mehr als einen, daß er hier war.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig,

das geht schon einiges mehr in die Richtung in der ich das lese. Das unscharfe von S 2 versuche ich zu präzisieren:

Der beschriebene Protag hatte auch Seiten, die mehr "bürgerlich" waren, normaler. Aber diese Seiten hatte der Protag mehr, um die Leuten um ihn nicht allzusehr vor den Kopf zu stoßen, nicht um seine Sorglosikeit abzufedern.

we sought him in extremities in S 1 versteh ich im übrigen so, dass die Normalos in Notfällen zu ihm kamen, um Rat zu holen, die suchten ihn nicht auf, weil er in Not war. Das deckt sich dann mit S 2 Z 8 wo von seinem bodenständigen, Genie gesprochen wird.

Also im Kurzdurchgang

Der Protag wird von seinen Nachbarn als seltsam, als zu leichtsinnig angesehen. Als eine Art Abbitte für diese schlechte Meinung suchen sie ihn auf, wenn sie in Extremlagen sind.

Er hat auch bürgerliche Seiten, aber die sind mehr der Anpassung geschuldet, nicht dem "Nicht-Vorsorge-treffen wollen".

Das ist wie gesagt meine Lesart.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
Hallo Sneaky,

So: dann habe ich also nochmal das unterste zu oberst gekehrt.
In Wessen Krise, wird in meiner neuen Z.4 leider nicht deutlich. Aber das sollte sich aus dem folgenden Quartett ergeben.
So ganz trifft es deine Interpretation wohl nicht, aber so finde ich es ganz stimmig:


Ein Mann unserer Stadt

Als jemand der zu leicht sein Los in Kauf
nimmt, sah'n wir seine sorglose Erscheinung,
doch, als entschuldigte dies unsre Meinung,
so suchten wir ihn in der Krise
auf.

Allein: seine Bemühung lief ins Leere:
Sie galt nur, vor uns Anstand zu bewahren.
Statt dessen konnten wir an ihm erfahren,
wie man sich arrangiert mit der Misere.

Er gab nie Anlaß zur Bewunderung,
doch nun ist neuer Geist hier eingezogen.
Er ging. Und jedem war es deutlich spürbar.

Er war als Mensch eine Bereicherung.
Denkt nicht, Erinnerung sei schnell verflogen.
Gut war’s für mehr als einen, daß er hier war.



LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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