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E. A. Robinson: The Garden of the Nations
#1
USA 
Edwin Arlington Robinson
1869 –1935 USA



The Garden of the Nations
(1923)

When we that are the bitten flower and fruit
Of time’s achievement are undone between
The blight above, where blight has always been,
And the old worm of evil at the root,

We shall not have to crumble destitute
Of recompense, or measure our chagrin;
We shall be dead, and so shall not be seen
Amid the salvage of our disrepute.

And when we are all gone, shall mightier seeds
And scions of a warmer spring put forth
A bloom and fruitage of a larger worth

Than ours? God save the garden, if by chance,
Or by approved short sight, more numerous weeds
And weevils be the next inheritance!

Der Garten der Nationen
(1923)

Wenn unsereins der Schöpfung Fruchtstand ist,
der fault, und bringen damit in Gefahr
auch zu verderben, was je Gutes war,
und sich der Wurm durch Stamm und Wurzel frißt,

dann steht es uns nicht zu straflos danach
wie andre nur zu Humus zu zergehen.
Wir sollten tot sein und nie mehr gesehen
in der Erneuerung mit unsrer Schmach.

Dem Land sei eine bessre Saat vertraut
für einen wärmren Frühling auf der Erde.
Doch lässt sich eine bessre Frucht erwarten

als unsere? Gott schütze diesen Garten,
wenn er nach kurzem Blick gezählt nur Kraut
und Ungeziefer, das uns folgen werde.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,

ich hab zur Zeit so gut wie keine Smile aber Robinson ist immer eine Verlockung. Ich habe das Original etwas anders aufgefasst, als es in deiner Übertragung dasteht, zum Vergleich stell ich mal meine Version ein:

Wenn wir, das Nachtschattengewächs, die Frucht
der Zeit gescheitert siind auf immerdar
am Schimmel über, uns der immer war,
an der Verderbnis, die der Wurzel flucht,

dann nicht aus Armut, die nach Hilfe sucht.
Wie groß das Scheitern ist, wird uns nicht klar,
denn wir sind tot und keiner nimmt uns wahr,
im Schutt der Schande, den man noch verbucht.

Sind wir vertan, keimt dann ein bessres Korn
als wir, in einem Lenz der Wärme kennt,
wird Ernte sein, Fortunas volles Horn?

Gott hilf, wenn das, was man den Zufall nennt,
wenn neue Blindheit noch mehr Unkraut zeugt
und sich die Erde neuen Maden beugt.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Der Verlockungen sind viele, doch der Zeit ist so wenig.

Du siehst das Menschenleben oder die gegenwärtige Generation nur als gescheitert?
Ich sehe hier durchaus auch ein religiöses Motiv der Schuld und Sünde.
Durch die "Blindheit" scheinst du den Menschen sogar von dieser Schuld zu befreien in die er quasi schicksalhaft hineinrutscht.
Ich fasse es eher als kurzsichtig im Sinne von verantwortungslos auf, wobei Lyrich wahlweise ein einsamer Rufer oder ein zu spät Erwachender ist.

Sprachlich stört mich der Vergleich Nachtschattengewächs und Korn:
Ich denke bei "Korn" automatisch an Getreide, das aber keine Blüte trägt. Spitzfindigkeiten?
Ich denke, daß mit der neuen Saat keine völlig neue Schöpfung gemeint ist. Hier geht es meiner Meinung nach um die Frage ob zumindest die nächste Generation gedeiht und bessere Frucht bringt oder der Garten vollends verdirbt.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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