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Mary Wroth: A Crowne of Sonnets dedicated to Love 06
#1
GB 
Mary Wroth
ca. 1586 – 1640

A Crowne of Sonnets dedicated
to L O V E

6


HE may our Prophett, and our Tutor prooue,
In whom alone we doe this power finde,
To ioine two hearts as in one frame to mooue
Two bodies, but one soule to rule the minde

Eyes which must care to one deare Obiect binde,
Eares to each others speach as if aboue
All else, they sweete, and learned were; this kind
Content of Louers witnesseth true loue.

It doth inrich the wits, and make you see
That in your selfe which you knew not before,
Forceing you to admire such guifts showld be
Hid from your knowledge, yet in you the store.

Millions of these adorne the throane of Loue,
How blest [bee] they then, who his fauours proue?



6

Sie mag die Lehrer und Propheten proben,
in wem alleine wir die Kräfte finden,
zwei Herzen zu vereinen, wie verwoben
in einer Seel' zwei Leiber zu verbinden.

Umsorgend wird der andere beäugt,
dem andern zugewandt die Ohren blieben
in Sanftheit, immer lernend. Dies bezeugt
der wahrhaft Liebenden Gehalt an Liebe.

Sie mehrt die Weisheit und sie macht dich sehen,
den Blick tief in dein Innerstes gelenkt,
was in dir selbst für Reichtümer bestehen.
Bewundernd nimmst du an solch ein Geschenk -

Millionen schmücken so der Liebe Thron;
Wer prüft als Selige den Liebsten schon?
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,

hier bist du mit deiner Zeile eins leicht aus der Fahrspur:

Er (resp. die Liebe) mag/kann/könnte sich als unser Lehrer und Prophet erweisen / erzeigen bewähren etc
danach folgt dann die Aufzählung, was der Lehrer alles kann bzw vermag.

Bei der letzten Zeile bin ich mir unsicher, wie ich die auffassen soll:
wie seelig müssen dann erst die sein, die seiner Gunst sich würdig erweisen.

Wenn ich den Anfang des Textes angucke scheint mir das naheliegender zu sein:
Dort spricht ja das LI davon, dass die Liebe sich als Lehrmeister erweisen kann/sein könnte. Wenn man also dem Weg folgt, der dorthin führt wo Millionen schon sind, wie glücklich müssen dann die erst sein... Scheint mir auf die beginnende Liebe abzuzielen, die das LI schon fühlt und dann sagt: wie glücklich sind dann die erst....mit dem unausgesprochenen Gedanken wir sind ja schon glücklich aber wieviel mehr ist da noch drin?

Ich hoffe, ich drücke mich einigermaßen verständlich aus.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Da du hauptsächlich Anfangs- und Schlußzeile bemängelst, sollte man sich zunächts die #15 anschauen, was da an Änderungen nötig und möglich ist.
In der Anfangszeile sehe ich den Unterschied gar nicht so wesentlich, um so deutlicher am Ende, aber in der 15 hängen sie natürlich direkt zusammen.

Das Original hat übrigens kein Meistersonett. Vielleicht habe ich mir da auch zu viel vorgenommen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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