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Im Flussbett
#5
(20.05.2010, 14:41)ZaunköniG schrieb: Hallo Moya,
Wenn Du "unscharfe" Begriffe meinst, würde ich dir zustimmen. Hier aber scheinst du Begriffe zu wählen die inhaltlich deiner Intension entgegen stehen. Klang ist wichtig, kann die Semantik aber nicht ganz ersetzen.


Beim Schreiben passte für mich alles noch gut zusammen, klanglich wie semantisch, aber manchmal ist man da sicherlich auch etwas betriebsblind. Es ist sicher ganz gut, wenn man dann im Nachhinein doch einen kritischeren Blick darauf entwickelt.

Zitat:Wenn Du ein ausgetrocknetes Flußbett beschreibst spricht das eher für die Endlichkeit allen Lebens als für den Kreislauf, zumal du ausdrücklich schreibst, daß dort NIE WIEDER wildes Wasser fließt.

In diesem Falle liegt die Betonung eher auf WILDES Wasser, also kein rauschender, fließender Fluss oder Bach aber eben auch kein staubtrockenes, totes Flussbett. Eher eine Art neu entstandene Aue.


Zitat:Hast Du schon mal ein Ausgetrocknetes Flußbett gesehen?
In Fließenden Gewässern lagern sich kaum Sedimente ab, daher bleibt eher ein Sand- oder Geröllbett übrig wenn ein Fluß austrocknet.

Ich glaube das Missverständnis besteht hier darin, dass sich versucht wird ein natürlich ausgetrocknetes Flussbett vorzustellen. Was ich im Sinn hatte und was meine Inspirationsgrundlage war ist allerdings etwas anderes: In meiner Heimat gibt es das alte Flussbett eines auf Grund von Tagebaumaßnahmen vor vielen Jahren umgeleiteten Flusses. Dieses alte Flussbett ist allerdings alles andere als ausgetrocknet oder eben "tot", sondern gleicht eher einer Art Sumpf. Das Wort ausgetrocknet habe ich bewusst nicht verwendet, aber ich kann mir schon vorstellen, dass man zuerst an soetwas denkt, wenn man über ein "altes Flussbett" liest.

Zitat:Daß es auch um eine Zweierbeziehung geht, kann man am Ende schon herauslesen, aber der Bezug zum Flußbett ist für mich etwas weit hergeholt. Auf der Bildebene passt das für mich noch nicht zusammen, aber bei Liebesgedichten genügt es vielleicht auch, wenn Eine/r das versteht.


Vermutlich habe ich es mit der Bildhaftigkeit tatsächlich etwas übertrieben.Ich kann ja mal kurz versuchen die Bilder aufzulösen und das etwas skizzenartig darzustellen:

Im ersten Quartett entdeckt das lyrische Wir Veränderung (Was früher wild und voller Leben war, bietet jetzt keine Lebensgrundlage mehr für aktivere Lebensformen) -> Könnte auf das Fehlen von Leidenschaft nach einer langen Beziehung hindeuten

Im zweiten Quartett versucht das lyrische Wir mit dieser Veränderung umzugehen und das beste aus der neuen Situation zu machen -> friedliche Trennung, freundschaftlicher Umgang auf dem Nährboden des gemeinsam Erlebten.

In den Terzetten kommt es dann zur Einsicht, dass dies der Lauf der Dinge ist und dass es immer weiter geht und jeder selbst das Beste aus seinem Leben machen muss und dass das Leben immer und überall auf's neue keimt und entsteht.

Das ist natürlich alles schon sehr weit hergeholt, aber so in etwa war der Hintergrund für dieses Sonett.


LG, Moya
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Im Flussbett - von Moya - 20.05.2010, 12:23
RE: Im Flussbett - von ZaunköniG - 20.05.2010, 13:47
RE: Im Flussbett - von Moya - 20.05.2010, 14:17
RE: Im Flussbett - von ZaunköniG - 20.05.2010, 14:41
RE: Im Flussbett - von Moya - 20.05.2010, 15:01
RE: Im Flussbett - von ZaunköniG - 20.05.2010, 16:05
RE: Im Flussbett - von Moya - 20.05.2010, 16:12
RE: Im Flussbett - von pumukel - 20.05.2010, 18:18
RE: Im Flussbett - von Moya - 20.05.2010, 19:54
RE: Im Flussbett - von Sneaky - 20.05.2010, 22:44
RE: Im Flussbett - von ZaunköniG - 21.05.2010, 09:50

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