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Fanny Kemble: To Shakespeare
#1
GB 
Fanny Kemble

To Shakespeare


If from the height of that celestial sphere
Where now thou dwell’st, spirit powerful and sweet!
Thou yet canst love the race that sojourn here,
How must thou joy, with pleasure not unmeet

For thy exalted state, to know how dear
Thy memory is held throughout the earth,
Beyond the favored land that gave thee birth.
E’en in thy seat in heaven, thou mayst receive

Thanks, praise, and love, and wonder ever new,
From human hearts, who in thy verse perceive
All that humanity calls good and true;

Nor dost thou for each mortal blemish grieve.
They from thy glorious works have fallen away,
As from thy soul its outward from of clay.



An Shakespeare
Ü: Silja

Wenn von der Höhe deiner Himmelsphären
Wo du nun weilst, du starker, lieber Geist!
Dir lieb die Menschen dieser Welt noch wären,
mit welcher Freude, die du angemessen weißt,

Siehst du wohl zu, wie man dich hält in Ehren
Mit wie viel Lob man deiner stets gedenkt
Nicht nur im Land, das dich der Welt geschenkt,
Und du erhältst selbst auf dem Himmelsthrone

Dank, Lob und Liebe, Wunder immer neu,
Denn Menschen reichen deinem Vers die Krone
Die dem gebührt, was gut ist, wahr und treu.

Lass Menschenschwächen nicht dein Herz beschweren,
Die sind vom edlen Werk gefallen schon,
Wie von der Seel’ die Außenform aus Ton.
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#2
Hallo Silja,

Worauf beziehst du die Zeile 11?


Zitat:Dank, Lob und Liebe, Wunder immer neu,
Denn Menschen reichen deinem Vers die Krone
Die dem gebührt, was gut ist, wahr und treu.

müßte es nicht heißen:

"die dem gebührt, der gut ist, wahr und treu"
Ich beziehe hier das "die" auf die Krone, das "der" auf den guten, wahren, treuen Menschen, hier Shakespeare.

oder

"der dem gebührt, der gut ist, wahr und treu"
wenn ich das erste "der" auf den Vers beziehe und das zweite "der" auf denjenigen dem Shakespears Verse gewidmed sind.

oder

so verstehe ich das Original
"die ihm gebührt, der gut ist, wahr und treu"
wenn ich beides auf den Vers beziehe.

oder
stehe ich gerade auf dem Schlauch?


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Hallo Zaunkönig,
diese Zeile ist mit der Krone wohl etwas freier übersetzt. Im Original heißt es ja,

Dank, Lob und Liebe, Wunder immer neu
aus Herzen, die in deinem Vers erkennen,
was Menschen Güte, Wahrheit, Treue nennen.

Dann wäre da aber kein Reim mehr auf das 'neu' zu finden.
Das 'was' bezieht sich also auf ein implizites, nicht vorhandenes 'alles das'. Der Vers ist dabei eigentlich nur das Mittel zum Zweck und nicht selbst "gut, wahr und treu".

Meinst du nicht?
LG Silja
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#4
Hallo Silja,

Mit der Krone hast du ein neues Bild eingeführt. Das sehe ich als zulässig an, ist die Krone doch sowas wie das manifestierte Lob, aber in den Folgezeilen beginnt das Bild zu hinken, denn es sagt, daß dem "Guten, Wahren, Treuen" die Krone gebührt, stattdessen wird der Vers, also quasi der Bote gekrönt.
Ich würde es dann doch lieber so ausdrücken, das der Vers gekrönt wird, der das Gute, Wahre, Treue verkörpert, wie in meinem dritten Vorschlag.
Oder aber du verzichtest ganz auf die Krone:


Dank, Lob und Liebe, Wunder immer neue,
aus Herzen, die in deinem Vers erkennen,
was Menschen Güte nennen Wahrheit, Treue.


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#5
Na ja, die Krone war natürlich das Reimwort zum Himmelsthron(e), dem seat in heaven. Und so ganz von vorne anfangen möchte ich jetzt eigentlich auch nicht. Mich stört das 'was' eigentlich gar nicht, weil ich da sofort das "allem dem" sehe, aber das kann natürlich daran liegen, dass ich das selbst so formuliert habe. Also wenn du unbedingt willst, dann sagen wir eben,

die dem gebührt, der gut ist...

Das würde ich dann aber trotzdem eher auf eine Person beziehen. Aber warum nicht einen personifizierten Vers, der die Krone trägt?

LG Silja
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#6
ups,
daß das Reimschema von den Quartetten auf die Terzinen übergreift, war mir in dem Moment nicht gegenwärtig.

Ob ich es nun auf den Vers beziehe, oder auf Shakespeare als Autor ist für den Text wohl nicht so wesentlich. Um im Bild zu bleiben, ist es Shakespeare, der die Krone empfängt, wenn er denn schon auf dem Thron sitzt. also gut:
"die dem gebührt, der gut ist..."

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#7
Die sonett struktur passt nicht richtig, es waere besser so, Shakespeare-style:

If from the height of that celestial sphere
Where now thou dwell’st, spirit powerful and sweet!
Thou yet canst love the race that sojourn here,
How must thou joy, with pleasure not unmeet
For thy exalted state, to know how dear
Thy memory is held throughout the earth,
Beyond the favored land that gave thee birth.
E’en in thy seat in heaven, thou mayst receive
Thanks, praise, and love, and wonder ever new,
From human hearts, who in thy verse perceive
All that humanity calls good and true;
Nor dost thou for each mortal blemish grieve.
They from thy glorious works have fallen away,
As from thy soul its outward from of clay.
vzjp
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#8
Hallo Buchfink,

Soweit ich weiß, sind Shakespears Sonette seinerzeit als Raubkopie ohne Genehmigung des Autoren veröffentlicht worden. Der Satz, ohne Leerzeilen, war also eine Entscheidung des Druckers. Wohl auch üblich um Platz zu sparen: Papier war teuer.

Aber man sollte wohl das Couplet abtrennen, statt Terzinen zu setzen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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