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Der Schatten ihres Mantels
#6
Hallo Gitano,

Wie ich den Pathos einzuschätzen habe hängt von der konkreten Situation ab.
Leider bietet der Text nicht viele Hinweise.
Ist es ein kurzer Flirt mit einer Kneipenbekanntschaft? Oder bist du einer Kollegin beim Sommerfest nähergekommen? Ist es die Solistin in einem Clukonzert, der jedermann an den Lippen hängt?
Die Menge der Bettler, die sie neben dem LI in ihren Bann zieht, spricht gegen eine allzu flüchtige Bekanntschaft.
Angst vor Kontrollverlust kann natürlich auch nur aufkommen, wenn eine erneute Begegnung zumindest wahrscheinlich erscheint.
Für eine nähere Bekanntschaft bleibt sie aber erstaunlich blass. Weder Äußerlichkeiten, noch kleine Gesten werden beschrieben, geschweige denn das Umfeld der Begegnung. Das macht es sehr schwer, die genannten großen Gefühle nachzuvollziehen.

Das Ganze natürlich mit Anleihen (stilistisch) von Petrarrca...und seiner Laura.
So jetzt deutlicher?

Verlangen und Begehren sind für mich einander synonym. Warum folgt hier eines dem anderen? Schaut hier der Reimzwang durch?

Zitat:Das Ganze natürlich mit Anleihen (stilistisch) von Petrarrca...und seiner Laura.
So jetzt deutlicher?

Bei Petrarka und Laura oder auch Dante und Beatrice habe ich den Eindruck, daß sie durchaus wiedergeliebt werden, diese Liebe aber wegen äußerer Umstände nur platonisch im ritterlichen Minneideal leben können. Von männlichen Urängsten, einer solch Schönen könne er nicht gefallen, sehe ich dort keine Spur.

Ich fürchte deine angestrebte Ambivalenz geht nicht auf.
Erst führst du eine kurze Verbrennung an, auf die die "Vernunft" reagiert, hältst den pathetischen Grundton aber auch in der Stimme der Vernunft. Zumindest solltest du diesen Abschnitt im Konjunktiv schreiben.

"Ich könnte mich der Anmut kaum erwehren..."

Der Pathos bedient für mich auch keine Ängste, sondern im Gegenteil die Leidenschaft, also die Bereitschaft alle Leiden auf sich zu nehmen für ihre Nähe. - Für eine flüchtige Begegnung etwas zu dick aufgetragen.
Du schreibst zwar, daß LI die Geschichte im Geiste weiterspinnt, aber das wird im Gedicht nicht recht deutlich, da dir die Zeiten durcheinander geraten:

"seither" bezieht sich auf eine Vergangenheit die in die Gegenwart wirkt, - nicht auf eine Zukunftserwartung. Auch dort besser ein Konjunktiv:

"Sie hielte jeden Traum entführt, gefangen..."

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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Nachrichten in diesem Thema
Der Schatten ihres Mantels - von gitano - 04.10.2010, 23:10
RE: Der Schatten ihres Mantels - von ZaunköniG - 06.10.2010, 10:35
RE: Der Schatten ihres Mantels - von gitano - 12.10.2010, 14:16
RE: Der Schatten ihres Mantels - von ZaunköniG - 15.10.2010, 18:10
RE: Der Schatten ihres Mantels - von gitano - 15.10.2010, 21:14
RE: Der Schatten ihres Mantels - von ZaunköniG - 16.10.2010, 10:09
RE: Der Schatten ihres Mantels - von gitano - 18.10.2010, 17:30
RE: Der Schatten ihres Mantels - von gitano - 26.10.2010, 19:18

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