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Lovis Corinth: Im Schlachthaus
#1
[Bild: 79k0007a.jpg]

Lovis Corinth
1858 - 1925


Im Schlachthaus

In einer düstren Stube wabert Dampf,
ein Ochse hängt darin im eignen Blut.
Zu Boden strömt die brennend rote Flut,
zeugt als Fanal von seinem Todeskampf.

Die Männer tun ihr Werk in stummer Wut.
Zwar wand das Tier verzweifelt sich im Krampf,
doch nützte kein Gebrüll und kein Gestampf,
die Mörder schlugen zu, geschickt und gut.

Sie kreuzigten die arme Kreatur,
nun wüten sie bis in die tiefe Nacht
und brechen ihr die Knochen, kalt und stur.

Als ich das Bild sah, hab ich mir gedacht:
Wie schön und friedlich wäre die Natur
ohne der Menschen Gier nach Blut und Macht.
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
Und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
Die wir getrost belachen,
Weil unsre Augen sie nicht sehn.
(Matthias Claudius)
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#2
Hallo Halbe Frau,

Eine interessante Wahl und im Grunde gut umgesetzt.
Etwas stört mich die Moral am Ende. Auch wenn du ein ethisches Anliegen hast sollte das die Beschreibung des Bildes leisten, ohne den Leser noch mit der Nase darauf zu stoßen.
Sie ist mir auch etwas naiv. Der Mensch ist schließlich nicht das einzige Geschöpf das Fleisch verzehrt, auch nicht das einzige, das dafür tötet.

Ich glaube auch nicht, daß es den Männern im Schlachthaus um Macht geht. Das kann man vielleicht einem Jäger unterstellen, insbesondere Großwildjägern, aber der Metzger macht nur stur seinen Job, weder im Blut- noch im Machtrausch.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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