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Anders ist auch nett
#1
ALEXANDRINISCH

Zitat:was frachtet ein gedicht? was sollen
alle sitze? was fröhlicher gesang?
glüht auch der scharm, berührt
die tastatur auch meine finger,

spür von harz ich keine spur.
der liebe und natur entbehren
alle netze. los, fertig, auf die
blitze! dichter verdeppen nur.

wenn aber alles roht, wenn ich ins
leere zuhme und jeder vers zerschallt,
gelangt es einer bluse vielleicht

und schmetterlingen, sich reimlos
einzubringen. dann ist es gut,
danach verduftet alle wald.
.
"Lorsque nous serons mort, on parlera de vie" (Jules Supervielle)
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#2
Hallo Peter,

ist das ein Eigenzitat oder von wem ist der Text?

Ist "Scharm" eine Zusammenziehung aus Scham und Charme oder neue Rechtschreibung?
Sieht jedenfalls fürchterlich aus.

Den Alexandriner habe ich noch nicht gefunden, zumindest scheint er nicht konsequent angewendet zu sein.
Ein sechshebiges Versmass über vierhebige Zeilen zu legen, muß aber auch zu irritationen führen.

Was sollen die Sitze in Z.2?
Ist das ein Tippfehler oder stehe ich gerade auf dem Schlauch, bzgl. Wortwitz?

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Das war halt ein Spiel mit der Form des Alexandriners, dem gelegentlich zwei Silben fehlen, der Endreim sowieso - und mit der zugehörigen Kardinalsform, dem Sonett.

Dass der Inhalt nicht ganz ernst zu nehmen ist, zeigen ja die Vokalvertauschungen z.B. "frachtet" (statt fruchtet) oder am Ende "alle wald" (statt aller Welt)
.
"Lorsque nous serons mort, on parlera de vie" (Jules Supervielle)
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