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Unwetter
#1
Dem Himmel platzt sein fetter Wolkenmagen-
die offne Wunde schüttet Wasser aus;
die wildgeküssten Nebelschwaden,
Sie sehen blau -und nasser aus.

Der Mond hat Mühe seine Sichel zu tragen
und seine Leuchten hängen schlaffer. Aus
den Sternen, die ihn vormals umwarben
entflieht das Hell - Ein blasser Knauf,

der bleibt zurück am tristen Äther.
Darunter- in der Stadt- sind schon die ersten aufgewacht,
man blickt verstört auf Wetterleichen.

Es tönt im Dunkeln "Sanitäter?!"
"Wer ist so ruchlos? Hat die Nacht nicht überwacht?"
.... unbeachtet bleiben die vorausgeschickten Zeichen.
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#2
Grüss dich Dilettant,

Du wählst sehr starke, unverbrauchte Bilder, gur!
Dramaturgisch hätte ich eine andere Reihenfolge gewählt.
Du beginnst ziemlich drastisch um dann das verblassen der sterne zu beschreiben, schliesslich die Fiolgen des Unwetters zu beklagen...
Diese Reihenfolge erweckt bei mir den Eindruck, als zöge das Unwetter gerade ab.
Vielleicht ist das auch gewollt, aber beim Titel denke ich an ein heraufziehendes Unwetter oder eines, das in vollem Gange ist.

Zur Form: Das erste Quartett hat 5-5-4-4 Hebungen, ist aber noch durchgängig jambisch, danach löst sich die Struktur mehr und mehr auf... schade.
Schmutzreime (-aden, -arben, agen) oder rührende Reime (aus / aus, wacht / wacht) geben ebenfalls Abzüge in der B-Note.

Die Schlusszeile finde ich unverständlich:
Womit das Unwetter angekündigt wurde, wird im Text doch gar nicht erwähnt?
Oder ist das Unwetter selbst das Zeichen? Vorbote der Apokalypse?

Liebe Grüße
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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