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Philosophisches zur Nacht
#1
Vier Herren, dem Alter nach weise,
Nehmen Platz hier im kleinen Kreise.
Im Saale wartet das Publikum,
Höflich gespannt und erst mal stumm.

Der erste Herr ist Philosoph.
Der Zweite nennt sich Philanthrop.
Der Dritte kommt vom Schwabenland.
Der Vierte, als Gipfelstürmer bekannt.

Überausdehnung heißt sein Problem,
Was sicherlich nicht angenehm.
Angst vor Ausdehnung kommt hinzu.
Angst vor Enge - nicht wirklich der Clou.

Angst vor der Freiheit - ist sehr schlecht.
Irrtum der Menschheit. Geschieht ihr Recht.
Schwerer wiegt es, in diesem Leben
Verantwortung ans Ganze abzugeben.
Soziale Ängste gilt es zu bedenken.
Darum wohl dieses Gehirnverrenken.

Nachdem der Selbstverschwender dran,
Steht der Selbstzerstörer seinen Mann.
Sein Motto heißt: Ich setz mich aus...
Ich wollte, ihr schicktet ihn nach Haus!

Von kurzem Beifall unterbrochen,
Werden neue Floskeln ausgesprochen.
Breiten sich aus, ganz ohne Charme,
Als Facharbeiter für falschen Alarm.
Mit einem Spruch auf ihren Lippen,
Umschiffen sie die steinigsten Klippen.

Angst, Schwindelgefühl der Freiheit...
Nur, wer beizeiten, zur rechten Zeit...
Sich richtig zu ängstigen hat gelernt,
Ist vom Höchsten nicht weit entfernt...

Ich hoffe, dass der Herr Kierkegaard,
Dem sie’s unterschieben, geschlafen hat.

P.S.:
Wenn ich die Herren recht verstanden,
Kam mein Gehirn mir längst abhanden.

© Karin Rohner 2005/11
Des Daseins eigentlichen Anfang macht die Schrift.
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