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Archibald Lampman: The Frogs 5
#1
Canada 
Archibald Lampman
1861-1899 Canada


The Frogs

V


And slowly as we heard you, day by day,
The stillness of enchanted reveries
Bound brain and spirit and half-closèd eyes,
In some divine sweet wonder-dream astray;
To us no sorrow or upreared dismay
Nor any discord came, but evermore
The voices of mankind, the outer roar,
Grew strange and murmurous, faint and far away.

Morning and noon and midnight exquisitely,
Rapt with your voices, this alone we knew,
Cities might change and fall, and men might die,
Secure were we, content to dream with you
That change and pain are shadows faint and fleet,
And dreams are real, and life is only sweet.



5

Und wie sich täglich euer Klang verbreitet
verzaubert er ringsum das ganze Land,
wenn er geschlossnen Auges den Verstand
zu manchem himmlisch sanften Traum verleitet.

Kein Leid und kein Erschrecken, kein Diskord
hat dann noch Platz, kann diese Erde füllen.
Der Menschheit Stimmen und ihr lautes Brüllen,
das murmelnd anschwillt, ist nun ganz weit fort.

Den ganzen Tag, vor allem in der Nacht,
in euren Chor versunken, wissen wir:
Die Städte fall'n, verlieren ihre Macht,
doch wir sind einverstanden, jetzt und hier,
dass Schmerz nur Schatten ist - nur leicht getönt;
Die Träume sind real! Das Leben schön!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,

wenn ich die fünf "Frösche" so durchklicke, fällt mir erstmal auf, dass Du darauf verzichtet hast, den bei Lampman immer durchgehaltenen Reimbezug der Zeilen 1/4 auf 5 und 8 zu erhalten. Dadurch kann man natürlich freier über das deutsche Wortmaterial verfügen, und da 6/7 auch anders reimen als 2/3 mag das angehen. Das Deutsche ist eben immer in einer gewissen Verlegenheit, was die Flexibilität der Endreimwörter betrifft, weil es wesentlich weniger Begriffe als das Englische aufbieten kann. Dann wird die deutsche Übertragung oft krampfig, wenn sie unbedingt mit abba acca auskommen will. Eine Patentlösung habe ich da auch nicht, von Fall zu Fall muss man sich wohl entscheiden, was geht oder was wichtiger ist. Ich versuche zumindest immer, umschließende Reime oder Kreuzreime zu belassen und nicht gegeneinander auszutauschen, auch wenn ich zugeben muss, dass die Effekte, die vielleicht beim Autor dadurch beabsichtigt worden waren, dass er abba statt abab reimte, durch eine, den Text durch Zeilenumstellungen u. ä. durcheinanderwirbelnde Übersetzung auch wieder so unkenntlich gemacht werden können, dass es letztlich auch egal ist, welches Reimschema ich verwende. Hauptsache, der SONETT-Charakter bleibt insgesamt gewahrt und für den Leser erkennbar.
Gruß
Josef
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#3
Hallo Josef,

Da hast du mich erwischt. Das Reimschema ändere ich oft, vor allem in den Terzetten. Manchmal ändere ich sogar das Metrum. Die Frage wie viel Freiheit der Übersetzer hat, beantwortet wohl jeder anders. im Grunde muß man sie sogar bei jedem Text neu beantworten. Den Idealfall: 100% inhaltstreu und 100% formtreu gibt es eh nicht. Die Decke ist immer zu kurz.
Aber zwischen Selbstbewustsein und Schlendrian ist auch nur ein schmaler Grad. Bei der inzwischen doch recht großen Masse an Übersetzungen, die ich bisher gemacht habe, sind sicherlich auch etliche, bei denen es an der Sorgfalt fehlte. Aber dafür gibt es ja Foren wie diese, dass man Fehler oder abweichende Meinungen und Interpretationen bespricht. Was man mit der Kritik dann anfängt ist dann wieder die eigene Entscheidung. Die eine, einzig richtige Lösung gibt es ja nicht.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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