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Louisa Siefert: Jalousie 1
#1
Frankreich 
Louisa Siefert
1845 - 1877 Frankreich


Jalousie

I


Ah ! toi, l’indifférent, tu souffres à ton tour :
L’angoisse t’a mordu, les peines sont venues ;
Tu trembles et tu crains en attendant le jour,
Et la nuit te remplit de terreurs inconnues.

J’ai vu luire en tes yeux, par un brusque retour,
Des larmes, jusque-là vainement retenues ;
Et toi, qui ris de tout, toi, qui ris de l’amour,
Pour sonder l’avenir tu regardes les nues.

Tout n’est donc pas mensonge en nos maux ici-bas,
Que tu subis aussi, toi, dont le cœur la nie,
De la loi de douleur la sanglante ironie ?

Et tu peux donc aimer, toi, qui ne m’aimes pas ?
Mais quel déchirement qu’une telle pensée,
Dans ma blessure encor, quelle épine enfoncée !



Eifersucht

1



Du hast dich selbst in deinem Kerker eingemauert,
von Angst besessen, welches Leid noch kommen mag.
So zitterst du dich durch den ganzen langen Tag
und malst dir aus mit welchem Schreck die Nacht wohl lauert.

Ich seh durch die Empörung: Du suchst zu ersticken
die Tränen, die du ganz umsonst beiseite schiebst.
Und du, der ganz und gar, mit Haut und Haaren liebst,
versuchst in Wolken deine Zukunft zu erblicken.

Du bist nicht falsch. Hart geht auch dich das Übel an.
Quälst du dich denn nicht selber, dessen Herz sich nie
entziehen kann dem Schmerz der bittren Ironie.

Du, der doch zaghaft liebst, der gar nicht lieben kann,
kannst du dies destruktive Denken noch ertragen,
in meine Wunden solche Dornen einzuschlagen?!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
mit deinem Gesamtbild liegst du hier meines Erachtens etwas daneben. Denn was in deiner Übersetzung so gar nicht herauskommt, ist, dass der Angesprochene dem Lyrich gegenüber gleichgültig ist, während sie ihn liebt. Andererseits wird er aber offenbar an anderer Adresse von der Eifersucht der Überschrift geplagt, also eine doppelte Eifersucht in diesen Zeilen.

Das zeigt sich gleich in der Eingangszeile:

"Du, der Gleichgültige, jetzt leidest du auch.
...
du fürchtest dich vor dem, was der Tag bringen mag.

...
...
und du, der sich über alles, auch über die Liebe, lustig macht,
...

Es ist also nicht alles Lüge in unseren Übeln hienieden
die auch du erleidest, dessen Herz das abstreitet,
nach dem Gesetz des Schmerzes, eine blutige Ironie

Du kannst also doch lieben, du, der du mich nicht liebst,
aber wie mich das zerreisst, dass ein solcher Gedanke
in meine Wunde noch einen scharfen Dorn hineintreibt."

Oder so ähnlich.

Da musst du wohl nochmal etwas ran.

LG Silja
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#3
Hallo Silja,


Da habe ich wohl tatsächlich die Situation missverstanden. ich hielt es für eine Klage, das seine (unbegründete) Eifersucht ihr das Leben schwermacht ...

Also nochmal von vorn:


Eifersucht

Nun leidest also Du, der sonst so abgeklärte,
von Angst besessen, welches Leid noch kommen mag.
So fürchtest Du Dich vorm bevorstehenden Tag
und malst Dir aus welch Schrecken in den Nächten schwärte.

Ich seh durch die Empörung: Du suchst zu ersticken
die Tränen, die du ganz umsonst beiseite schiebst.
Und Du, der die nur stets verlacht hast, die dich liebt,
versuchst in Wolken deine Zukunft zu erblicken.


So ist es wahr: Hart geht auch Dich dies Übel an.
Du quälst Dich auch, gesteht Dein Herz auch nie
den Schmerz und das Gesetz der bittren Ironie,
dass Du doch lieben kannst, der mich nicht lieben kann.
Für mich sind die Gedanken kaum noch zu ertragen,
die mir so scharfe Dornen in die Wunde schlagen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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