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Winterabend
#1
Das Licht gräbt blaue Blumen in den Schnee
Und Kurven voller Sinnlichkeit ins Eis,
Die irrste Blütenpracht, erhellt in Weiß,
mit Fühlern tief hinunter in den See.

Im Atem wabern voll Erinn'rung Schemen,
An Pirouetten purer Poesie,
An Kufendrehen, dicht verschlung'ne Knie.
Sie bleiben stumm und blass, nicht zu vernehmen.

Er schaut auf Schlittschuhspuren, deren Schatten
Im Mondlicht violette Striche malen.
Er denkt an ihren vollen Mund, mit satten,
In Rot erglühten Lippen. Und an Qualen,
Nach all den tollen Jahren, die sie hatten -
Warum nur muss dafür die Liebe zahlen?
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#2
Hallo Hannes,

das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?

Gefühlte 30 Grad im Schatten und du bedichtest den Winterabend!


Nun gut -

Sehr schön finde ich, wie die sinnlichen Kurven im Eis mit den Lippen korrespondieren. Also die Verbindung der beiden Motive.
mit Rot erglühten Lippen und Qualen hast du aber etwas dick aufgetragen.

Und in der Schlußzeile: Ist es wirklich die Liebe, die dafür zahlt? Oder zahlt man für die Liebe?

Der Text hat wirklich Potential - Mach was draus!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
(07.06.2014, 13:15)ZaunköniG schrieb: Hallo Hannes,

das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?

Gefühlte 30 Grad im Schatten und du bedichtest den Winterabend!


Nun gut -

Sehr schön finde ich, wie die sinnlichen Kurven im Eis mit den Lippen korrespondieren. Also die Verbindung der beiden Motive.
mit Rot erglühten Lippen und Qualen hast du aber etwas dick aufgetragen.

Und in der Schlußzeile: Ist es wirklich die Liebe, die dafür zahlt? Oder zahlt man für die Liebe?

Der Text hat wirklich Potential - Mach was draus!

Ich versuche mal eine neue Version, obwohl andernorts dieses Gedicht schon mal "Gedicht des Monats" war Wink
Immerhin stimmt jetzt die Jahreszeit ...

Winterabend

Das Licht gräbt blaue Blumen in den Schnee
Und Kurven voller Sinnlichkeit ins Eis,
Die irrste Blütenpracht, erhellt in Weiß,
mit Fühlern tief hinunter in den See.

Im Atem wabern voll Erinn'rung Schemen,
An Pirouetten purer Poesie,
An Kufendrehen, dicht verschlung'ne Knie.
Sie bleiben stumm und blass, nicht zu vernehmen.

Er schaut auf Schlittschuhspuren, deren Schatten
Im Mondlicht violette Striche malen.
Er denkt an ihren vollen Mund, mit satten,
durchglühten Lippen. Jetzt muss er bezahlen,
für all die tollen Jahre, die sie hatten ...
Erinn'rung lindert keine seiner Qualen
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#4
Hallo Hannes,

Ich sehe, du hast meinen Einwand, dass doch eigentlich nicht die Liebe zahlt aufgegriffen. Die Frageform fand ich aber doch schöner. Warum nicht:

"….Muss er nun bezahlen,
für all die tollen Jahre, die sie hatten?"

Nachvollziehbar ist natürlich beides, aber ich fände es schöner, wenn die Chance erhalten bliebe, noch eine andere, als so eine schmerzliche Position einzunehmen. - ich weiß, dass meine Kritik an dieser Stelle höchst subjektiv ist, aber ist das bei Kunst nicht immer so?
Das gilt auch für meine damalige Kritik an den roterglühten Lippen und den Qualen.
Ich habe an anderer Stelle mal Herz-Schmerz-Reime verteidigt. Die sind nicht sehr originell, und als gesuchte Reime also nicht die beste Wahl. Wenn es aber das ist, was du sagen willst, dann muss es so sein. Ein Gedicht wird nicht besser, wenn du um der Originalität Willen die eigentliche Aussage verfälscht.

Liebe Grüße
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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