Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Kingsley Fairbridge: Burial
#1
Zimbabwe 
Kingsley Fairbridge
1885 - 1924 Südafrika / Simbabwe

Burial
Among the Manyika*, a dead infant is buried by its Mother without a ceremony

Yowe, yowe, mwanango duku!*
I bury you here by the edge of the lands.
Under the scrub and the weeds I bury you,
Here in the clay where the bracken grows.
Here on the hill the wind blows cold,
And the creepers are wet with the driving mist.
The grain-huts stand like ghosts in the mist,
And the water drips from their sodden thatch.
And the rain-drops drip in the forest yonder
When the hill-wind shakes the heavy boughs.
Alas! I am old, and you are the last --
Mwanango, the last of me, here on the hillside.
The dust where you play'd by the edge of the kraal
Is sodden with rain, and is trodden to mud.
The hoe that I use to fashion your dwelling
Is caked with the earth that is taking you from me.
Where now is Dzua* who ripes the rukweza?
And where now are you, O mwanango kaduku?
Alas! Alas! My little child!
I bury you here by the edge of the lands.


Die Manyika sind eine Volks- und Sprachgruppe im Osten Simbabwes und Teilen Mosambiques. Die erste Zeile wird in Zeile 19 übersetzt.
Dzua = Sonne



Begräbnis
Bei den Manyika. Ein Kleinkind wird ohne Zeremonie von seiner Mutter bestattet.

Yowe, yowe, mwanango duku!
Begraben muß ich dich am Rand unsrer Felder.
Kraut und Gestrüpp decken einst alles zu,
hier in dem Lehm, wo die Farne gedeihen.

Hier auf dem Berg bläst kalt der Wind,
Die Ranken sind feucht im ewigen Dunst.
Wie Geister stehen die Ähren im Dunst
und das Wasser tropft aus ihren nassen Grannen.

Und der Regen tropft im Wald dort drüben,
wenn der Bergwind durch die dicken Äste streicht.
Ach, ich bin alt, du bist mein letztes...
Mwanango, mein letztes Kind, hier an dem Hang.

Der Staub in dem du spieltest, am Rande des Kraals
ist aufgeweicht und ganz zu Schlamm zertreten.
Die Hacke, mit der ich deine Ruhestätte richte
ist verbacken mit dem Lehm, in den ich dich gebe.

Wo ist nun Dzua, die die Hirse reift?
Und wo bist du, O mwanango kaduku?
Oje, Oje! Mein kleines Kind!
Begraben muß ich dich am Rand unsrer Felder.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren
#2
Ein schönes trauriges Gedicht. Gut finde iich, dass du in der drittletzten Zeile, O mwanango kaduku nicht übersetzt hast. Dadurch bleibt der Schmerz.der Mutter, der sich offensichtlich in ihrer Sprache ausdrückt, "intimer" und wird nicht nach draußen gekehrt.
Gefällt mir gut.

Gruß
Josef
Zitieren
#3
Es ist doch übersetzt: Wo bist du, mein kleines Kind!
Diesen Kunstgriff des Originals zu erhalten war ja nicht besonders schwierig.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: