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Percy Bysshe Shelley: To Night
#1
GB 
Percy Bysshe Shelley

To Night


I

Swiftly walk o'er the western wave,
Spirit of Night!
Out of the misty eastern cave,
Where, all the long and lone daylight,
Thou wovest dreams of joy and fear,
Which make thee terrible and dear,-
Swift be thy flight!

II

Wrap thy form in a mantle gray,
Star-inwrought!
Blind with thine hair the eyes of Day;
Kiss her until she be wearied out,
Then wander o'er city, and sea, and land,
Touching all with thine opiate wand -
Come, long sought!

III

When I arose and saw the dawn,
I sighed for thee;
When light rode high, and the dew was gone,
And noon lay heavy on floor and tree,
And the weary Day turned to his rest,
Lingering like an unloved guest,
I sighed for thee.

IV

Thy brother Death came, and cried,
Wouldst thou me?
Thy sweet child Sleep, the filmy-eyed,
Murmured like a noontide bee,
Shall I nestle near thy side?
Wouldst thou me? - And I replied,
No, not thee!

V

Death will come when thou art dead,
Soon, too soon -
Sleep will come when thou art fled;
Of neither would I ask the boon
I ask of thee, beloved Night -
Swift be thine approaching flight,
Come soon, soon!



Percy Bysshe Shelley

An die Nacht
Ü: Josef Riga

I
Gleite über die westlichen Wellen,
Geist der Nacht!
Aus den östlichen Nebel-Stellen,
Wo du den Tag hast zugebracht,
Träume von Freude und Furcht zu weben,
Die uns dann Schrecken und Wonne geben, –
Fliege sacht!

II

Gewickelt in grauen Mantelkragen,
Sternübersät,
Lass beim Kuss deine Haare schlagen
Ins Gesicht des Tages, dass er vergeht.
Dann zieh über Städte, Seen und Land,
Alles berührende, betäubende Hand, –
Komm, lang-ersehnt!

III

Als ich erwachte und sah das Licht,
Seufzt’ ich nach dir;
Im Sonnenschein, der Tau aufbricht
Und nachmittags, wenn die Natur um Vier
Schwer atmet und der Tag entflieht,
Wie ein Gast, den man nicht gerne sieht,
Seufzt’ ich nach dir!

IV

Dein Bruder Tod kam und rief:
Willst zu mir?
Dein lieb’ Kind Schlaf, die Augen schief,
Murmelte wie ein kleines Tier:
Soll ich mich schmiegen neben dich?
Willst du mich? – Da sagte ich:
Nicht zu dir!

V

Der Tod wird kommen, wenn du weg gehst,
Bald, zu bald –
Der Schlaf wird wachsen, wenn du verwehst.
Und nichts gibt meinem Leben Halt,
Als dich zu ersehnen, geliebte Nacht –
Du kommst, im raschen Flug gebracht.
Oh, komme bald!
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#2
Bereise das westliche Meer,
Herrin der Nacht,
die Höhlen in Ost lass nebelschwer,
dort trugst du des Tages Fracht,
wobst Träume voll Trauer und Tanz
die schmücken, entstellen dich ganz
flieg, rasch erwacht.

Hüll dich in graues Linnen
sternstaubbestickt,
dein Haar blende Tagessinnen,
küss ihn, bis schläfrig er nickt,
tränk Städte, Meere und Land
mit Mohnblumensaft aus Zauberhand,
mich, der sehnend blickt.

Erwacht im Dämmern verlangte mich
nach dir so sehr.
Als Tau im Sonnenbrand verblich,
Mittagsglast drückte zu schwer.
sich müde der Tag zur Ruhe rollte
ein Gast, den keiner willkommen wollte,
bat ich dich her.

Dein Bruder, Tod, rief mir zu geschwind
Freist du mich?
Schlaf, dein am meisten geliebtes Kind
frug mit verschleiertem Blick „Soll ich
mich betten zu dir, dir nahe zu sein,
nimmst du mich“? Mein Wort war allein,
Nein, Nein, nicht dich!

Der Tod nimmt dich zu seiner Zeit,
in kürzester Frist,
der Schlaf wird kommen, bist du schon weit,
ich hab keine Gabe von Ihnen vermisst,
wie ich sie erbitte, geliebte Nacht
von dir, komm, nahe dich, Zaubermacht
in kürzester Frist,
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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