Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
S. T. Coleridge: Rime of the Ancient Mariner (1800) - Part II
#1
GB 
Die Sonne stieg von Steuerbord
herauf aus tiefem Meer,
doch dichter Nebel folgte ihr
nach Backbord still und schwer.

Der Südwind blies von achteraus
doch kam kein Vogel mehr,
an keinem Tag zu Mahl und Spiel
auf Seemanns Ruf „komm her“

„Dein Handeln war ein Frevelwerk,,
und Leid wird draus entstehen.“
Sie fluchten mir, „das war verrucht,
getötet, der den Wind ließ wehen“.
„Du Tor“ erscholl es rings im Chor,
„getötet, der den Wind ließ wehen!““

Dann stieg die Sonne auf im Sieg
zu vollem Glorienschein,
wo jeder preist, „du hast den Geist
der Nebel schuf, erschlagen,
und das kann uns nur Segen sein
den Nebelgeist erschlagen.“

Die Brise hielt, und gischtumspült
zog unser Bug die Spur
ins stille Meer, das nie vorher,
ein Schiff vor uns befuhr.

Dann starb der Wind, das Segeltuch
hing ausgebleicht und leer
und jedes Wort zerbrach am Fluch
der Stille auf dem Meer.

Der Himmel war ein Kupferdach,
die Sonne im Zenith,
stand rot und lotrecht überm Mast,
mondgroß , und glüht und glüht.

Und Tag um Nacht und Nacht um Tag
kam nie ein Lufthauch mehr,
wir war`n das Bild von einem Schiff,
in einem Bild vom Meer.

Da war nur Wasser ringsumher
die Planken warfen sich,
nur Wasser, Wasser ringsumher,
das Trinkwasser nur glich.

Und selbst das tiefe Meer verfault
Gott hilf dass ich nun seh,
wie schleimiges Gewürm sich regt,
im Schleim der tiefen See.

Und nachts tanzt irres Licht um uns,
wie Grablichter von Leichen,
das Wasser glänzt wie Hexensud,
blau, grün, und weißes Bleichen.

Und mancher wähnt er sah im Traum
den Geist, der schuf dies Weh,
neun Faden tief kam er uns nach
aus Nebelland und Schnee.

Der Durst ließ uns die Zungen
verdorrn zu totem Laub
kein Wort gelang, es war als sei
der Mund verstopft mit Staub.

Nur hasserfülltes Starren,
gab es von alt und jung,
und statt des Kreuzes hingen sie
den Albatros mir um.

The Sun now rose upon the right :
Out of the sea came he,
Still hid in mist, and on the left
Went down into the sea.

And the good south wind still blew behind,
But no sweet bird did follow,
Nor any day for food or play
Came to the mariners' hollo !

And I had done an hellish thing,
And it would work 'em woe :
For all averred, I had killed the bird
That made the breeze to blow.
Ah wretch ! said they, the bird to slay,
That made the breeze to blow !

Nor dim nor red, like God's own head,
The glorious Sun uprist :
Then all averred, I had killed the bird
That brought the fog and mist.
'Twas right, said they, such birds to slay,
That bring the fog and mist.

The fair breeze blew, the white foam flew,
The furrow followed free ;
We were the first that ever burst
Into that silent sea.

Down dropt the breeze, the sails dropt down,
'Twas sad as sad could be ;
And we did speak only to break
The silence of the sea !

All in a hot and copper sky,
The bloody Sun, at noon,
Right up above the mast did stand,
No bigger than the Moon.

Day after day, day after day,
We stuck, nor breath nor motion ;
As idle as a painted ship
Upon a painted ocean.

Water, water, every where,
And all the boards did shrink ;
Water, water, every where,
Nor any drop to drink.

The very deep did rot : O Christ !
That ever this should be !
Yea, slimy things did crawl with legs
Upon the slimy sea.

About, about, in reel and rout
The death-fires danced at night ;
The water, like a witch's oils,
Burnt green, and blue and white.

And some in dreams assuréd were
Of the Spirit that plagued us so ;
Nine fathom deep he had followed us
From the land of mist and snow.

And every tongue, through utter drought,
Was withered at the root ;
We could not speak, no more than if
We had been choked with soot.

Ah ! well a-day ! what evil looks
Had I from old and young !
Instead of the cross, the Albatross
About my neck was hung.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
Zitieren
#2
II

Die Sonne stieg von Steuerbord auf,
hat Licht auf See gebracht
bis sie sich rot als Teppich bot,
an Backbord vor der Nacht.

Der Südwind blieb uns stet gelind,
doch kam kein Vogel her,
zum Spiel, wie‘s ihm zuvor gefiel,
kein Zuruf lockt ihn mehr.

Ein Frevel wars, was ich da tat,
nur Schmerz sei ihr Geschick,
sprach jeder Maat von meiner Tat,
der Vogel brachte Wind und Glück.

Das Sonnenlicht strahlt wies Gesicht,
des Herrn, nicht trüb, nicht rot,
und jeder Maat rühmt meine Tat,
Der Vogel brachte Not,
und Dunst herbei, nun sind wir frei
recht war dein Tun und gut sein Tod.

Der Wind blies leis, die Gischt schien weiß,
frei zog der Bug die Spur,
das erste Schiff warn wir, das hier
die stille See befuhr.

Dann schob kein Wind, kein Segel zog,
die Flaute drückte schwer,
man sprach damit ein Laut durchbrach
die Stille auf dem Meer.

Am kupferroten Himmel hing
die Sonne blutgirot
am Mastkreuz mondgroß und verging
wir litten große Not.

Tagein tagaus, tagaus tagein,
die Luft war stumm und schwer,
und wir das Bild von einem Schiff
in einem Bild vom Meer.

Wasser, Wasser ringsumher,
die Planken warfen sich,
Wasser, Wasser überall,
das Trinkwasser nur glich.

Die Tiefsee fing zu faulen an,
Helf Gott, und kreuz und quer
kroch das Gewürm druch Schleim heran,
durch Schleim der kranken See..

Und rings im Kreis dreht knochenweiß
des Nachts ein Geistertanz,
so ölig als ein Hexensud
brennts Meer im gift’gen Glanz

Und mancher sah im Traum den Alp
der uns bedrückt bleischwer,
Neun Faden tief war er dem Schiff,
gefolgt vom Eisland her.

Der Durst ließ uns die Zungen
verdorrn zu totem Laub,
wir wurden stumm als ob der Mund
gestopft voll sei von.Staub.

Bei Gott, wenn Blicke töteten,
ich wäre steif und stumm!
Sie hängten statt des Kreuzes mir
den Albatros nun um.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: