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Renée Vivien: Les Arbres
#1
GB 
Renée Vivien
Pauline Mary Tarn
1877 - 1909 GB / USA / Frankreich



Les Arbres

Dans l’azur de l’avril, dans le gris de l’automne,
Les arbres ont un charme inquiet et mouvant.
Le peuplier se ploie et se tord sous le vent,
Pareil aux corps de femme où le désir frissonne.

Sa grâce a des langueurs de chair qui s’abandonne,
Son feuillage murmure et frémit en rêvant,
Et s’incline, amoureux des roses du Levant.
Le tremble porte au front une pâle couronne.

Vêtu de clair de lune et de reflets d’argent,
S’effile le bouleau dont l’ivoire changeant
Projette des pâleurs aux ombres incertaines.

Les tilleuls ont l’odeur des âpres cheveux bruns,
Et des acacias aux verdures lointaines
Tombe divinement la neige des parfums.



Die Bäume

Im Blauen des April, in eines Herbstes Grau,
erscheinen mir die Bäume wie von Lust erregt:
Die Pappel stöhnt, die sich dem Wind neigt, sich bewegt
wie der durchbebte Körper einer schönen Frau.

Wie Hingabe des Fleisches! Voller Anmut legt
ein Raunen sich ins Blattwerk. Oh! - Es kannte
und es verneigt sich vor den Rosen der Levante;
und auf der Stirn die Espe eine Krone trägt.

Gehüllt in Silberschleier ganz aus Mondenschein
blitzt weiß die Haut der Birke auf wie Elfenbein,
wirft ihre Blässe in die schattig-kühle Luft.

Die Linden riechen wie die herb-brünetten Grazien,
und aus dem satten Grün entfernterer Akazien
fällt wie der Schnee ein himmlisch-süßer Duft.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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