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Delmira Agustini: La Sed
#1
Uruguay 
Delmira Agustini
1866-1914 Uruguay



LA SED

¡Tengo sed, sed ardiente! -dije a la maga, y ella
me ofreció de sus néctares. -¡Eso no: me empalaga!-
Luego, una rara fruta, con sus dedos de maga,
exprimió en una copa clara como una estrella;

y un brillo de rubíes hubo en la copa bella.
Yo probé. -Es dulce, dulce. ¡Hay días que me halaga
tanta miel, pero hoy me repugna, me estraga!
Vi pasar por los ojos del hada una centella.

Y por un verde valle perfumado y brillante,
llevóme hasta una clara corriente de diamante.
-¡Bebe! -dijo-. Yo ardía, mi pecho era una fragua.

Bebí, bebí, bebí la linfa cristalina...
¡Oh, frescura! ¡Oh, pureza! ¡Oh, sensación divina!
-Gracias, maga, ¡y bendita la limpidez del agua!



Der Durst

"Ich hab so heißen Durst", sag ich der Fee - und gern
schenkt sie mir von dem süßen Nektar ein. Ach nee, -
der ist so klebrig süß! Sogleich presst mir die Fee
von Trauben in ein Glas, so leuchtend wie ein Stern;

Rubinrot glänzte es. Ich hab ein' Schluck getrunken; -
Ach diese Süße, die mich sonst verführen kann
wie Honig, - heute widert sie mich nur noch an!
- und in den Augen meiner Fee blitzt auf ein Funken.

Sie führt mich in ein lichtes Tal, grün und brillant,
ein Bächlein fließt hindurch, so klar wie Diamant:
"Nun trink!" sagt sie. Mein Busen glüht wie eine Esse.

Ich trinke, trinke, trinke, vom kristall'nen Bronn'
Oh Kühle! Reinheit! Göttergleiche Sensation!
Oh danke meine Fee, ich segne dies Gewässer!



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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