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Percy Bysshe Shelley: Hymn of Pan
#1
GB 
Percy Bysshe Shelley

Hymn of Pan

I
From the forests and highlands
We come, we come;
From the river-girt islands,
Were loud waves are dumb
Listening to my sweet pipings.
The wind in the reeds and the rushes,
The bees on the bells of thyme,
The birds on the myrtle bushes,
The cicale above in the lime,
And the lizards below in the grass,
Were as silent as ever old Tmolus was,
Listening to my sweet pipings.

II
Liquid Peneus was flowing,
And all dark Tempe lay
In Pelion’s shadow, outgrowing
The light of the dying day,
Speeded by my sweet pipings.
The Sileni, and Sylvans, and Fauns,
And the Nymphs of the woods and the waves,
To the edge of the moist river-lawns,
And the brink of the dewy caves,
And all that did then attend and follow,
Were silent with love, as you now, Apollo,
With envy of my sweet pipings.

III
I sang of the dancing stars,
I sang of the daedal Earth,
And of Heaven – and the giant wars,
And Love, and Death, and Birth,–
An then I changed my pipings,–
Singing how down the vale of Maenalus
I pursued a maiden, and clasped a reed.
Gods and men, we are all deluded thus!
It breaks in our bosom and then we bleed:
All wept, as I think both ye now would,
If envy or age had not frozen your blood,
At the sorrow of my sweet pipings.

Posthumous Poems, 1824


Percy Bysshe Shelley

Pans Gesang

I
Von den Wäldern im Hochland
Kommen wir her,
Von verschwiegenem Eiland,
Wo’s blauende Meer
Hört meine süßen Lieder.
Der Wind in den Binsen und Büschen,
Die Bienen am Thymian dran,
Die Vögel, in Myrthenrüschen,
Zikaden am Lindenbaumstamm
Und die Eidechsen unten am Grund
Sind so still wie ein Bergzug zur ersten Stund’:
Hört meine süßen Lieder!

II
Silbrig Peneios hinflutet,
Im Dunkel Tempe liegt,
In Pelions Schatten verblutet
Der Tag, wenn sein Licht verfliegt,
Bedrängt durch meine Lieder.
Die Silenen, Waldgeister, der Faun
Und die Elfen von Erlen und Well’n,
In den Winkeln der feuchtesten Au’n
Und an modrigen Höhlenstellen,
Sie alle hör’n staunend zu und sind voll
Der sanftesten Liebe. Doch auch wie Apoll
Voll Neid auf die schönen Lieder.

III
Ich sing von der Sterne Sieg,
Ich sing von der alten Erd’,
Auch vom Himmel und Titanenkrieg
Und Lieb’, die Tod gebärt, –
Da ändern sich die Lieder, –
Ich muss denken ans Tal von Mänalos:
Ich haschte das Mädchen und griff den Halm.
Götter, Sterbliche, allen fällt das Los,
Es bricht in uns ein, dass es uns zermalm’!
Alles weint, wie auch ihr es sicherlich tut,
Falls Neid nicht und Alter erstickt euer Blut,
Über die Sorgen meiner süßen Lieder.
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#2
Hallo Josef,

Deine Nachdichtung läuft ja einigermaßen rund, aber inhaltlich hast du dich an einigen Stellen unnötig weit entfernt.


I
From the forests and highlands
We come, we come;
From the river-girt islands,
Were loud waves are dumb
Listening to my sweet pipings.
The wind in the reeds and the rushes,
The bees on the bells of thyme,
The birds on the myrtle bushes,
The cicale above in the lime,
And the lizards below in the grass,
Were as silent as ever old Tmolus was,
Listening to my sweet pipings.


Es beginnt ja schon in der ersten Zeile wo Shelley nicht von Wäldern im Hochland spricht, sondern Wälder und Hochland aufzählt um danach noch die Inseln zu ergänzen, die aber im Fluss liegen, umsäumt von Röhricht und Binsen, - nicht im Meer.
Zudem hast du Pan zu einem Sänger gemacht, was ich heikel finde, da jeder mythologisch nur halbgebildete weiß, dass er durch sein Flötenspiel betörte.



Aus den Wäldern, vom Hochland
wir kommen, wir kommen;
vom stromumflossenen Eiland.
Wo die Wellen verstummen
hört meine betörende Flöte
...


Nun, das wären Kleinigkeiten und kaum der Rede wert, wenn sie nicht so leicht zu beheben wären.

Einen kapitalen Bock aber hast du geschossen, als du Tmolus unterschlagen hast.
Es ist eben nicht nur irgendein Bergzug, sondern der namensgebende Gott, der den Musikerwettstreit zwischen Pan und Apollo entschieden hat. Den zumindest solltest du noch irgendwie unterbringen.


Liebe Grüße
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Wenn ich mir den Text genauer ansehe, interpretiere ich auch die zweite und dritte Strophe etwas anders:


Pans Hymnus

I.

Aus den Wäldern, vom Hochland
wir kommen, wir kommen;
vom stromumflossenen Eiland.
Wo die Wellen verstummen
hört meine betörende Flöte
Die Böen, die durchs Schilfdickicht wischen,
die Bienen, die im Thymian wohnen,
die Vögel in Myrthenbüschen,
Zikaden hoch in den Zitronen,
die Echsen am Boden sogar,
waren still wie's auch Timolus war,
lauschten der betörenden Flöte.

II.

Klar fließt Peneios dahin,
im Dunkel Tempe liegt.
Pelion wirft Schatten, darin
das letzte Taglicht verfliegt
schneller durch meine Flöte.
Die Faune, Waldgeister, Silenen,
die Nymphen des Sees kommen gerne,
wo Auwiesen frisch-feucht sich dehnen,
in tropfnassen Kavernen
und alle lauschen mir andachtsvoll
und schweigen vor Rührung, wie du, Apoll,
vor Eifersucht auf meine Flöte.

III.

Ich spielte von Sternenbahnen,
was aus der Erde wurd',
vom Himmel, vom Kampf der Titanen,
von Liebe, von Tod und Geburt, -
Dann tauschte ich die Flöte, -
hatte Mänalos Tal nachgespürt,
verfolgte ein Mädchen, umfing das Rohr.
Götter und Menschen werden betört
und Schmerzen ruft's im Herzen hervor.
Alle weinten. Du hättest genauso gefühlt,
hätten Alter und Neid nicht dein Blut schon gekühlt,
ob der Wehklage aus meiner Flöte.



.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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