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Percy Bysshe Shelley: The Cloud
#2
Hallo Josef,

wieder ein sehr schönes Stück und gelungen übersetzt, auch wenn der Inhalt dich manchmal zu Kompromissen gezwungen hat. Ich hab auch mal angefangen, aber jetzt brauche ich eine Pause Smile . Da du das in 2 1/2 Tagen übertragen hast, kann ich mir ja nach 2 Stunden eine Auszeit leisten.


Der Blumen Durst weicht, wenn mein Nass sie erreicht
aus Flüssen und Seen,
mein Schatten deckt leis die Träume , wenn heiß
die Sonne zu Mittag mag stehn.
Der Tau meiner Schwingen will Wachstum bringen
dem knospenden Grün, das sacht
zum Schlummer gewiegt nun träumend liegt,
im Reigen von Tagen und Nacht.
Gegeißelt in Weiß liegt das Land wenn heiß
mein Zorn zu Hagel ersteht,
den Regen verwischt, der erdwärts drischt,
bis lachend mein Donner verweht.

Den Schnee der Höhen mehr ich, dass wehen
Ächzens manch Föhre sich neigt,
im Weiß der Nacht, das als Kissen mir lacht
im Herzen des Sturms, der nicht schweigt.
Fern meinen Firnen, nah den Gestirnen
züngelt der Blitz mir den Weg,
aus Tiefen grollt schwer der Donner daher,
kennt weder Straße noch Steg.
Meere und Land erhellt mir die Hand
des Blitzes, verlockt vom Gesang
der Nymphen der See, der im Liebesweh
aus purpurnen Grotten erklang.
Und weiter und fort, Fels, Flüsse und Ort
Seen und Täler im Traum
der niemals vergeht, solange besteht
der Geist der Liebe in Raum.
Dann wiegt mich das Blau der himmlischen Au
doch ihn löst der Regen zu Schaum.

Das blutige Licht,, das den Tag verspricht
spreizt Schwingen auf meinem Deck
mit feurigem Blick, drängt die Venus zurück
die bleichend verblasst am Heck -
dem Adler gleich, der hoch auf dem Joch,
das rüttelnd ein Erdstoß ergreift,
den Flug unterbricht im goldenen Licht,
das tastend sein Federkleid streift.
Und haucht die Sonne ins Meer getaucht
von Liebe und Ruhe voll Glut,
dass karminrot der Tag verloht
im weiten Azur, bedeckt mich gut
mein Grau und fest wie die Schwingen im Nest
die Taube, die brütend still ruht.

Die Maid mit dem Ball aus Silber im All
von Sterblichen Luna genannt,
zieht, gleißender Traum, sacht über den Saum
meines Kleids, das des Nachtwinds Hand
leise bewegt bis mein Dach nicht mehr trägt
den Schritt, nur von Engeln gehört,
der Stoff meines Zelts zerreißt und die Welt,
den Blicken der Sterne nicht länger verwehrt.
Ich lächle dabei, tanzen sie frei,
wie goldene Bienen im Schwarm,
öffne dem Wind ich mein Kleid dass geschwind
die Flüsse und Seen der Arm
des Himmels umschlingt und Lichtperlen bringt
von Sternen und Mond, hell und warm.

Der Sonne Brand rahmt flammend mein Band,
den Mond meine Perlenschnur,
Vulkane bedeckt‘ ich, das Sternenlicht neckt‘ ich,
wenn Sturm in mein Banner fuhr.
Von Pol zu Pol eine Brücke wo toll
das Wasser will unter ihr sein,
schirme ich dicht, wenn Sonnenglast sticht,
rahme das Hochland ein.
Triumphbogen kenn ich begebe ich mich
mit Feuer und Schnee und Flut
und Mächten der Luft, die mein Geist beruft
durch Regenbogen, schillernd in Glut
und Sonnenlichtglast, der dampfend verblasst,
die Erde lacht feucht seinem Übermut.

Bin Tochter von Stein und Wasser, mein Sein
gehorsam des Himmels Gebot
dem Meer verwandt und dem Uferstrand,
ich wandle mich, kenn keinen Tod.
Wenn Regenguss schweigt, ohne Fleck sich zeigt
Die Kuppel der himmlischen Au,
und Sonne und Wind, aufs Strahlen gesinnt
vereint tauchen alles in Blau,
dann lach ich hinab auf mein leeres Grab
und aus den Zisternen voll Tau
wie ein Kind neu geborn, ein Geist jäh beschworn
ersteh ich im Licht, verschwinde ins Grau.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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RE: Percy Bysshe Shelley: The Cloud - von Sneaky - 11.12.2016, 12:09

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