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Willem Kloos: Ik ben een God in 't diepst van mijn gedachten
#1
Niederlande 
Sonnet

Ik ben een God in 't diepst van mijn gedachten,
En zit in 't binnenst van mijn ziel ten troon
Over mij zelf en 't al, naar rijksgeboon
Van eigen strijd en zege, uit eigen krachten.

En als een heir van donkerwilde machten
Joelt aan mij op en valt terug, gevloon
Voor 't heffen van mijn hand en heldere kroon:
Ik ben een God in 't diepst van mijn gedachten.

- En toch, zo eindloos smacht ik soms om rond
Uw overdierb're leen den arm te slaan,
En, luid uitsnikkende, met al mijn gloed

En trots en kalme glorie te vergaan
Op uwe lippen in een wilden vloed
Van kussen, waar 'k niet langer woorden vond.

Sonett

Ich bin ein Gott so tief in den Gedanken
und sitz zuinnerst meiner Seel', zu thronen
da über mich und alles, nichts zu schonen,
im eig'nen Streit und Sieg der Kräfte Flanken:

Als Heere dunkelwilder Mächte sanken,
bejubelt mich zuerst, nun nicht mehr wohnen
in mir, worauf ich zeige helle Kronen:
Ich bin ein Gott so tief in den Gedanken.

Und doch sehn ich mich manchmal ohne Ende
der überteuren Schuld die Hand zu reichen,
und schluchzend laut, aufglühend voller Wut:

Und all der Stolz und stille Ruhm verenden
an Küssen, die des Gottes Blicke bleichen,
auf eure Lippen schüttend wilde Flut.
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#2
Hallo alibaba,

Mein Kompliment. Ich hatte diese Sonett vor längerem auch übersetzt und hatte arge Probleme dabei. Wenn ich etwas aussetzten wollte, so an der Zeile 11, die nicht mehr vom Rythmus getragen wird, da sie am Anfang unterschiedlich betont werden kann. Aber das ist eine Winzigkeit und ich denke, insgesammt hast du es besser gelöst als ich.

Hier zum Vergleich meine Version:


Tief innen bin ich Gott meiner Gedanken
und sitz’ im Inner’n auf der Seele Thron
über mir und allem was drin wohn’
erkämpf’ den Sieg mit eignen, starken Pranken.

Und fiel das dunkle Heer mir in die Flanken,
war es vor meiner Kraft zurückgeflohn,
vorm Heben meiner Hand und heller Kron’.
Tief innen bin ich Gott meiner Gedanken.-

Und doch, so ziellos irr’ ich oft am Rand,
und kann mein Unglückslos doch nicht verstehen,
verzehr’ mich schluchzend in all meiner Glut.

Und Trost mag in verblasstem Schein vergehen,
aus ihrer Lippen unzähmbarer Flut
von ihrem Kuss den ich nicht wiederfand.


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Immer wieder interessant, was bei verschiedenen Bearbeitungen herauskommt, nicht wahr? Und "Flanken" taucht auch bei dir eine Zeile später auf. Dabei war das Wort gar nicht im Original enthalten.
Zeile 11 habe ich in "und schluchzend laut, aufglühend voller Wut" umgewandelt. Dann ist es mit der Betonung besser.
LG Alibaba
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#4
Wenn man den Vierfachreim erhalten will sind die Flanken einfach naheliegend bei dem Thema. Deine Änderung in Zeile 11 ist gelungen; ich denke so kannst du es lassen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#5
Hallo,

in de eerste zin staat: in het diepst.

Dat komt in de vertaling niet over,vind ik. Waar komen de gedachten vandaan? Ik denk uit het diepste punt en daar, zegt Kloos, en niet hij alleen, ben ik een God. M.a.w. de gedachten hebben een goddelijke oorsprong.

Overigens staat in de 8ste regel "en" i.p.v. "een". Wie kan dat corrigeren?

Oorspronkelijk staat werd er een andere schrijfwijze gebruikt dan hier boven, zie http://cf.hum.uva.nl/dsp/ljc/kloos/god.html .
De leestekens helpen te begrijpen, dat o.a. rijksgeboôn niets met een bruine boon te doen hebben, dat er een letter ontbreekt, ook wáár de klemtoon te liggen komt.

Zulke teksten te vertalen is zo goed als onmogelijk, denk ik, maar het kan ook een leuk spel zijn.

De groetjes
Frans
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#6
Grüß dich Frans,

Vielen Dank für den Kommentar. Den Tippfehler ( en -> een ) habe ich korrigiert.

Bezieht sich dein Kommentar auf alibabacb's Übertragung oder auf meine?

Gedichte in Form und Inhalt 100%ig zu übertragen gelingt in der Tat nur sehr selten. In der ersten Zeile denke ich aber, daß wir es beide gelöst haben. Ich sehe auch keinen wesentlichen Unterschied zu deiner Lesart. Problematisch finde ich eher den Mittelteil,
Nun, das ist nicht so nebenbei korrigiert.
aber ich schaue mir den Text nochmal an.

LG
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#7
So, nun hat der Text doch noch eine ganz andere Färbung bekommen.
Kopfzerbrechen macht mir noch die Zeile 3, genauer das "rijksgeboon".
Wenn er einen Brief vermisst, bzw sehnsüchtig erwartet, würde sich das zwar gut in die Rahmenhandlung einfügen. Aber wo kann man das herauslesen?

Wo schon von Thron und Krone die Rede ist, ist es naheliegend "rijk" als "Das (König-)Reich" zu interpretieren. Na gut, wenn ich da auf der falschen Fährte war. "reich" als Atribut kann sich auf alle mögliche beziehen. "geboon" steht in meinem zugegebenermaßen schmalen Dix so nicht. Ich würde es am ehesten von "geboten" oder "geboren" ableiten, aber mit aller verfügbaren Phantasie finde ich keine Brücke dort einen Brief hineinzulesen. Wo leitet sich dieses "rijksgeboon" denn semantisch ab?

Aber hier erstmal der Zwischenstand:


Ich bin ein Gott im Innern der Gedanken,
Ich
sitz’ im Innern auf der Seele Thron
über mir und allem was drin wohn’
und kann den Sieg der eignen Kraft verdanken.

Und fiel das dunkle Heer mir in die Flanken,
war es vor meiner Stärke stets geflohn,
vorm Heben meiner Hand und heller Kron’.
Tief innen bin ich Gott meiner Gedanken.-

doch oftmals schmacht ich mich um den Verstand,
daß ich verdiente euer teures Lehen,

verzehr’ mich schluchzend in all meiner Glut.

Und Trost mag als verblasster Schein vergehen,
auf deinen Lippen, in der wilden Flut
von Küssen, wo ich keine Worte fand.



LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#8
Ich bin ein Gott dem was ich mir erdacht,
und sitze auf der Seele innern Thron
nach eigenem Gesetz empfang ich Lohn
und danke meinen Sieg der eignen Macht.

Und triebe mich ein dunkles Heer zur Schlacht

war es vor meinem Angesicht geflohn,
vorm Heben meiner Hand und heller Kron’.
Ich bin ein Gott, dem was ich mir erdacht.-

doch oftmals schmacht ich mich um den Verstand,
daß ich verdiente euer teures Lehen,
verzehr’ mich schluchzend in all meiner Glut.

Und Trost mag als verblasster Schein vergehen,
auf deinen Lippen, in der wilden Flut
von Küssen, wo ich keine Worte fand.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#9
Ik ben een God in 't diepst van mijn gedachten,----------ich bin ein Gott im Tiefsten meiner Gedanken
En zit in 't binnenst van mijn ziel ten troon---------------und sitze im Innersten meiner Seele zu Throne
Over mij zelf en 't al, naar rijksgeboôn-------------------über mich selbst und alles (oder Weltall), nach Reichsgeboten
Van eigen strijd en zege, uit eigen krachten.-------------aus (von) eigener Streit und Sieg, aus eigenen Kräften.

En als een heir van donkerwilde machten-----------------Und wenn ein Heer dunkelwilder Mächte
Joelt aan mij op en valt terug, gevloôn-------------------Gellend (jaulend) an mir hoch kommt und zurückfällt, geflohen
Voor 't heffen van mijn hand en heldere kroon:-----------für das Heben meiner Hand und klarer Krone:
Ik ben een God in 't diepst van mijn gedachten.----------Ich bin ein Gott im tiefsten meiner Gedanken.

-- En tóch, zo eindloos smacht ik soms om rond------------ Und dennoch, so endlos sehne (dürste) ich mich manchmal danach
Úw overdierb're leên den arm te slaan,------------------um Ihre über alles geliebten Glieder den Arm zu legen
En, luid uitsnikkende, met al mijn gloed------------------und, laut ausschluchzend, mit all meiner Glut

En trots en kalme glorie te vergaan----------------------und Stolz und ruhige Glorie zu vergehen
Op úwe lippen in een wilden vloed-----------------------auf Ihren Lippen in einer wilden Flut
Van kussen, waar 'k niet langer woorden vond.-----------Küsse, wo ich nicht länger Worte fand.


Ist das die Übersetzung?
Frans
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#10
Hallo Frans,

Nach knapp zwei Jahren beschäftigt dich das Sonett immer noch?!
Erstaunlich, aber sicher gut für den Text.

Ja, abgesehen von kleineren grammatikalischen Fehlern, durftest du es gut getroffen haben.
Dort, wo ich von Deiner Fassung abweiche ist das in der Regel dem Reim geschuldet.
- bis auf Zeile 10 (Lehen - lehnen) Das hatte ich nicht erkannt. Da werde ich meine Nachdichtung also noch etwas nachpolieren.

Liebe Grüße
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#11
Dann versuche ich also nochmal eine neue Näherung an Zeile 10:


Ich bin ein Gott dem was ich mir erdacht,
und sitze auf der Seele innern Thron
nach eigenem Gesetz empfang ich Lohn
und danke meinen Sieg der eignen Macht.

Und triebe mich ein dunkles Heer zur Schlacht
war es vor meinem Angesicht geflohn,
vorm Heben meiner Hand und heller Kron’.
Ich bin ein Gott, dem was ich mir erdacht.-

doch oftmals schmacht ich mich um den Verstand,
um Euch mit meinen Armen zu umfangen,
verzehr’ mich schluchzend in all meiner Glut.

Als blasser Schemen scheint der Trost vergangen,
auf deinen Lippen, in der wilden Flut
von Küssen, wo ich keine Worte fand.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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