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Krzysztof Kamil Baczyński: Elegia o...[chłopcu polskim]
#4
Hallo Serpentina,


Der Warschauer Aufstand war zwar kein Wendepunkt des Krieges, aber dieser Kampf in aussichtsloser Lage und die Solidarität der Polen mit der jüdischen Bevölkerung, das ist natürlich Stoff aus dem Legenden gemacht werden, vergleichbar vielleicht mit dem Tiroler Aufstand gegen Napoleon.

Zitat:Könntest du mir das etwas genauer erklären? Die Theorie muss ich noch nachholen.

Meinst du die Begriffe Schmutzreim und Assonanz? oder wann man sie anwendet?

Wenn in der Lyrik von Reim die Rede ist, ist in der Regel der reine Reim gemeint, also Worte, die ab dem letzten betonten Konsonanten gleich lauten.
Beim Schmutzreim oder unreinen Reim können auch ähnlich klingende Laute vertauscht werden oder lange auf kurze Vokale reimen.
Bei der Assonanz schließlich stimmen nur noch die Vokale überein.


Zitat:Wenn ich etwas übersetze, sollte ich nur in einem Typus der Metrik bleiben? Muss ich zuerst im polnischen Text die Metrik erfassen? An was bin ich gebunden und was kann ich selbst bestimmen, wenn es um die Metrik geht?

Zunächst ist natürlich das Original der Maßstab jeglicher Übersetzerarbeit. Daher würde ich in jedem Fall sagen, dass du die Metrik des Originals erfassen solltest. Aber gerade Lyrik ist ja schon auf der formalen Seite mehrdimensional: Metrik, Reim und Reimschema, Wortspiele und Metaphern, Lautmalereien... - und die eigentliche Botschaft des Textes gilt es natürlich auch zu berücksichtigen.
In der Regel eine unlösbare Aufgabe. Wenn aber nur Näherungswerte erreichbar sind, liegt es im Ermessen des Übersetzers welche Aspekte des Textes am ehesten verzichtbar sind, bzw. welche es am ehesten vertragen, wenn man sie nur ungenau wiedergibt.
Interessant an der Stelle ist vielleicht auch ob du Erstübersetzerin bist oder ob es schon andere Übertragungen gibt. Als Neuübersetzer kommt die Frage hinzu ob ich es schaffe eine generell bessere Übersetzung hinzubekommen oder ob ich mich darauf konzentriere bisher nicht oder zu wenig herausgearbeitete Aspekte sichtbar zu machen.
Und schließlich gibt es noch einen fließenden Übergang zwischen Übersetzungen, Nachdichtungen und Aneignungen.
Würde ich das Original besser verstehen könnte ich dir sicher sagen, wie ich heran gehen würde, aber das muss nicht dein Weg sein und schon beim nächsten Text könnte meine Herangehensweise wieder eine andere sein. Verleite mich also nicht dazu, irgendwelche Dogmen zu formulieren, die ich früher oder später doch widerrufen oder einschränken muss.


Liebe Grüße
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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RE: Krzysztof Kamil Baczyński: Elegia o...[chłopcu polskim] - von ZaunköniG - 04.08.2017, 23:01

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