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John Clare: To Wordsworth
#1
GB 
To Wordsworth

Wordsworth I love, his books are like the fields,
Not filled with flowers, but works of human kind;
The pleasant weed a fragrant pleasure yields,
The briar and broomwood shaken by the wind,

The thorn and bramble o'er the water shoot
A finer flower than gardens e'er gave birth,
The aged huntsman grubbing up the root--
I love them all as tenants of the earth:

Where genius is, there often die the seeds;
What critics throw away I love the more;
I love to stoop and look among the weeds,
To find a flower I never knew before;

Wordsworth, go on--a greater poet be;
Merit will live, though parties disagree!



Inhaltlich sehe ich da einige Widersprüchlichkeiten, so daß ich mir mit meiner Übertragung noch nicht im Reinen bin. Sehe aber im Moment noch nicht wo genau es hängt. Preister nun die Natürlichkeit oder die Kunstfertigkeit?



An Wordsworth

Ich liebe Wordsworth, seine Bücher sind
wie Felder: blütenarm, doch menschgemacht;
die Kräuter duften, eine frohe Fracht,
der Dorn- und Ginsterwald schwankt leicht im Wind.

Die Brombeeren, die übers Wasser schossen,
die Blüte, zarter als ein Beet hervorgebracht,
der Alte, der den Boden urbar macht;
sie sind in meine Liebe eingeschlossen.

Wo der Verstand wirkt, oft der Samen stirbt
was die Kritik verwirft, das lieb ich mehr,
bück mich um jedes Kraut, das vor mir steht,

die Blüte, die mir unbekannt vorher.
Wordsworth, mach weiter, - bleibe ein Poet.
Das Ganze ehr’, wenn auch das Teil verdirbt.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,

so wie ich das sehe, sagt er dass die MEnschen selbst in den Gärten nichts so schönes erzeugen können, wie es die Natur selbst in Dornen und Gestrüpp hervorbringt? Daher mag er die blumenlosen Felder, die zweckgebundene Nützlichkeit?

In Zeile neun gefällt mir die Wortumstellung nicht so sehr:

Verstand bewirkt, dass oft der Samen stirbt oder so was in der Art.

Die Schlusszeile ist etwas kryptisch geraten. Verdienst lebt, auch wenn die Meinungen über ihn auseinandergehen.

Bis auf die letzte Zeile sehe ich nichts zwingend änderungsbedürftiges. Da würde ich zumindest den Imperativ überlegen.

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Danke Sneaky,
für Zeile 9, und deine Erläuterung zur Schlußzeile.
Wie wäre:

Wordsworth, mach weiter, - bleibe ein Poet;
Steh über allem, was Kritik verdirbt.

?

LG ZkG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig,

ja die Schlusszeile finde ich besser

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
Hallo ihr beiden,
mit dieser Übersetzung hatte ich gerade begonnen, als du sie hier eingestellt hast, Zaunkönig. Darum habe ich mich also erst einmal herausgehalten. Hier ist nun meine Version:

Ich liebe Wordsworth, seine Bücher sind wie Auen
Nicht Blumen, sondern Werk von Menschengeist;
Das Kraut kann uns wohl duftend sehr erbauen,
die wilden Rosen, Ginster, windgezeist,

In Brombeerdornen überm Wasser purzeln
die Blüten, die im Garten sind nicht schöner,
der alte Jäger gräbt im Wald nach Wurzeln—
sie alle sind mir liebe Erdbewohner:

Wo ein Genie ist, mögen Samen darben,
was die Kritik verwirft, das lieb’ ich zart,
Ich bück’ mich gern zu schauen unter Garben

Und finde eine Blume unbekannter Art;
Wordsworth, wirk fort, poetisch sei dein Streben;
Geschmack ist ungleich, doch Verdienst wird leben!
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#6
Hallo Silja,

das find ich vor allem in den Schlusszeilen sehr stimmig.

Das purzeln / Wurzeln gefällt weniger. Wie wärs mit blühen...den alten Jäger sieht man Wurzeln ziehen?

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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