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James Gates Percival: Night
#1
USA 
James Gates Percival
1795 – 1856 USA


Night

Am I not all alone?--The world is still
In passionless slumber,--not a tree but feels
The far-pervading hush, and softer steals
The misty river by. Yon broad bare hill

Looks coldly up to heaven, and all the stars
Seem eyes deep fixed in silence, as if bound
By some unearthly spell,--no other sound
But the owl's unfrequent moan.--Their airy cars

The winds have stationed on the mountain peaks.
Am I not all alone?--A spirit speaks
From the abyss of night, "Not all alone:

Nature is round thee with her banded powers,
And ancient genius haunts thee in these hours,
Mind and its kingdom now are all thine own."



Nacht

Bin ich nicht alleine? Regungslos
liegt alle Welt in Schlummer. Kein Baum fühlt
dies tiefe Schweigen. Sanftmütiger stiehlt
die Nebelau sich fort. Ein Hügel, groß
und kahl schaut kühl zum Himmel auf. Getragen
von Stille, starren mich die Sterne an,
fixiert durch einen unwirklichen Bann.
Nur einer Eule Klage. Seinen Wagen
hat nun der Wind am Bergkamm abgestellt.
Bin ich nicht alleine? - Ein Geist leis spricht:
aus tiefstem Schlund der Nacht: "So gänzlich nicht.

Natur ist um dich und durchwirkt die Welt.
Uralte Seelen sind's, die dich umschleichen.
Du wandelst nun in des Gemütes Reichen.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,

ein schönes Stück gut übertragen, insbesondere die "Nebelau" finde ich sehr atmosphärisch. I S1 Z2 "not a tree but feels" ist eine stehende Redewendung, heißt soviel wie "un es gibt keinen Baum, der nicht"..

"And ancient genius haunts thee in these hours"
kann es sein, dass das "d" bei "and" nicht hingehört?

Ein "an ancient genius haunts" würde mehr Sinn machen und auch zum Verb in seiner Einzahlform passen.

Bin ich nicht ganz allein? Die Welt ruht aus.
in tiefem Schlaf, kein Blatt an keinem Baum,
das sich bewegt und murmelnd wie im Traum
fließt still der Fluss im Nebel. Hoch heraus

ragt nackt ein Hügel und begegnet kalt
dem Blick der Sterne, die gebannt und still
gleich Augen sind, ein Eulenruf nur will
die Stille wecken, Wolken machen halt,

am Berggrat, wo der Wind sie stehen ließ.
Bin ich allein? „Nicht ganz“ tönts aus der Nacht
mit ihrer Tiefe leis zu mir zurück.

„um dich ist die Natur mit ihrer Macht,
ein alter Geist wacht hier, der Stück für Stück,
dir einen Weg ins Reich des Geistes wies.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Mit der Redewendung hast du zwar Recht, aber im Deutschen klingt mir das an der Stelle zu umständlich. ich denke auch nicht dass es an der beschriebenen Stimmung viel ändert.

Du hast aber auch eine saubere Arbeit abgeliefert. Nicht so gut gefällt mir Dein Schluss wo du "genius" und "mind" beide mit Geist übersetzt hast.
Ein Geist weist ins Reich des Geistes? Mein Gemüt trifft den "mind" vielleicht dem Wortsinne nach nicht genau, aber die Doppelung von zweimal Geist wollte ich aus stilistischen Gründen vermeiden.

Gruß
ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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