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Charles Baudelaire - L'Homme et la mer
#1
Frankreich 
Mensch und Meer

Du freier Mensch bleibst stets ‧ dem weiten Meer vereint,
der Wogen Spiegel zeigt im Bildnis euch verwandt;
denn Geist und Seele, die ‧ als Tiefe er vermeint
sind bittrer Abgrund seit die Wildnis euch verband.

Gern tauchst du in dein Bild ‧ hast du dich drin versenkt,
bis du mit Hand und Aug bald am umarmen bist;
Dein Sturm im eignen Herz ‧ ist aus dem Sinn verdrängt,
wo ungezähmt es klagt und kein Erbarmen ist.

So finster seid ihr zwei ‧ dabei so sehr verschwiegen
o Mensch, wie tief mag es auf deinem Grunde beben?
o Meer, dein reicher Schatz ‧ wird wahrlich schwer versiegen
um das Geheimnis zieht ihr still im Bunde Gräben.

Doch keiner weiß wer hier ‧ auf Erden länger streitet,
wer unbarmherziger und reulos rüder bliebe,
den Tod mehr liebt, die Kräfte strenger leitet
auf ewig unversöhnt in Kampf und Brüderliebe.



L'Homme et la mer

Homme libre, toujours tu chériras la mer!
La mer est ton miroir; tu contemples ton âme
Dans le déroulement infini de sa lame,
Et ton esprit n'est pas un gouffre moins amer.

Tu te plais à plonger au sein de ton image;
Tu l'embrasses des yeux et des bras, et ton coeur
Se distrait quelquefois de sa propre rumeur
Au bruit de cette plainte indomptable et sauvage.

Vous êtes tous les deux ténébreux et discrets:
Homme, nul n'a sondé le fond de tes abîmes;
Ô mer, nul ne connaît tes richesses intimes,
Tant vous êtes jaloux de garder vos secrets!

Et cependant voilà des siècles innombrables
Que vous vous combattez sans pitié ni remords,
Tellement vous aimez le carnage et la mort,
Ô lutteurs éternels, ô frères implacables!
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