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E. A. Robinson: The Torrent
#1
USA 
The Torrent

I found a torrent falling in a glen
Where the sun’s light shone silvered and leaf-split;
The boom, the foam, and the mad flash of it
All made a magic symphonie; but when

I thought upon the coming of hard men
To cut those patriarchal trees away,
And turn to gold the silver of that spray,
I shuddered. Yet a gladness now and then

Did wake me to myself till I was glad
In earnest, and was welcoming the time
For screaming saws to sound above the chime

Of idle waters, and for me to know
The jealous visionings that I had had
Were steps to the great place where trees and torrents go.


Der Wildbach

Ich fand den Wildbach in die Tiefe schnellen,
Wo sich der Sonne Glanz lichtsilbrig teilt,
Schaum tosend. Irre blitzend talwärts eilt
die zauberische Symphonie der Wellen.

Da sann ich wie die komm’den Waldarbeiter
die stolzen herrschaftlichen Bäume fällen,
sich zu vergolden diese silberhelle
Gischt. ich schrak. – Dies frohe Jetzt, - Dann weiter

Wahrte ich, daß ich doch glücklich war.
Als Erster! Und ich hieß die Zeit willkommen,
daß meine Grüße übers Rauschen wehen,

des träg gewordnen Wassers. Mir ward klar:
Die neidische Vision, die mir gekommen,
war’n Schritt dahin, daß Baum und Bach vergehen.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
das ist ja wieder mal gar nicht so einfach zu interpretieren, finde ich, zumindest die letzte Zeile. Die verstehe ich eigentlich gar nicht so recht. Spricht er sich da für den Untergang der Natur aus, der aus dem "Fortschritt" kommt?

Besonders gut gefällt mir das erste Quartett in deiner Übertragung. Mit den 'komm'den' Waldarbeitern kann ich mich dagegen weniger anfreunden.
Vielleicht könntest du etwa sagen:

... wie die harten Waldarbeiter
schon bald die herrschaftlichen Bäume fällen

oder so ähnlich.

Aber wie bist du denn bloß von den kreischenden Sägen (screaming saws) zu deinen 'wehenden Grüßen' gekommen? An der Stelle solltest du wohl noch ein wenig nachbessern.
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#3
Hallo Silja,

Ich denke nicht, daß er sich "für" den Untergang der Natur ausspricht, eher daß ihm das Dilemma bewußt wird, daß sein Erleben der unberührten Natur, sie des Unberührten beraubt, und erfahrungsgemäß der Entdeckung auch die Erschließung und Zerstörung folgt. Wir kennen das ja heute auch von entlegeneren Urlaubsparadiesen. Bei den waldarbeitern habe ich nochmal nachgebessert, wobei ich die Elision nicht so schlimm finde.

Zum letzten Punkt: Asche über mein Haupt! Ich habe "saws" irgendwie von saw = schaute abgeleitet und mangels innerem Zusammenhang die Zeile irgendwie aufgefüllt. Ja, kleine Nachlässigkeiten werden sofort bestraft...

Nun aber zu meiner neuen Fassung:


Der Wildbach

Ich fand den Wildbach in die Tiefe schnellen,
Wo sich der Sonne Glanz lichtsilbrig teilt,
Schaum tosend. Irre blitzend talwärts eilt
die zauberische Symphonie der Wellen.

Ich wußt', nun kommen bald die Waldarbeiter,
die herrschaftlichen Baumriesen zu fällen,
sich zu vergolden diese silberhelle
Gischt. Ich schrak. - Im frohen Jetzt dann weiter

gewahrte ich, daß ich hier glücklich war.
Als Erster! - mit mir hat die Zeit begonnen,
daß Mühlen hier und Sägewerke röhren,

am dann gestauten Fluß. Mir wurde klar:
die neidische Vision, die ich gewonnen
war'n erster Schritt, die Wildnis zu zerstören.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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