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Natur: Schmetterlings-Erinnerungen
#1
Schmetterlings-Erinnerungen

Du siehst den blauen Himmel scheinen klar,
schaust auf vermeintlich satte Weiden
mit krausen Schäfchen in der kleinen Schar.
Vom Tau benetzt, weiß, wie in Watte, seiden,
die Büsche. – Glaubst in Kindheitstraumes Bild,
in dem die ganze Erde einst war dein,
zu hören noch, wie hoch im Baum es trillt,
als ob die Drossel, sehnsuchtsvoll, da wein'.
Erinnerst wieder dich der bunten Falter. Ah,
der Schwalbenschwanz, der Admiral, der Fuchs!
Da Sehnsucht in dich nun, mein Alter, fahr'
findest du kaum noch einen mehr – Verd...ux!
Dann ahnst du erst, welch' Glück, so lange her,
das war. Jetzt ist das Feld am Hange leer!

Auch manchen andern bunten Falterling,
den man vermisst heut', sah man da mal noch,
den man – wie dumm! – im Kindesalter fing,
kam er uns – auch nicht klug! – zu nah mal doch:
zu seinem Schaden und zu keines Wohl.
Gäb's doch mehr Distel- oder Nessel-Falter!
Gäb's auch den Schwärmer noch des Weines! – Kohl-
weißling fliegt noch, aber fesseln, Alter,
kann der dich kaum – obwohl auch er es wert!
Ein jeder Bläuling, Schiller, Gold'ne Acht
schafft neues Schmetterleben! Wer es ehrt
und es beschützt, egal, welch' Alter, facht
ja neues Leben an den Fluggenossen.
Helft! Abschiedstränen sind genug geflossen!
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