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E. A. Robinson: The Sage
#1
USA 
The Sage

Foreguarded and unfevered and serene,
Back to the perilous gates of Truth he went –
Back to fierce wisdom and the Orient,
To the Dawn that is, that shall be, and has been:

Previsioned of the madness and the mean,
He stood where Asia, crowned with ravishment,
The curtain of Love’s inner shrine had rent,
And after had gone scarred by the Unseen.

There at his touch there was a treasure chest,
And in it was a gleam, but not of gold;
And on it, like a flame, these words were scrolled:

“I keep the mintage of Eternity.
Who comes to take one coin may take the rest,
And all may come – but not without the key.”



Der Weise

Vorsichtig, ruhig und gelassen wendet
er sich zum strengen Wahrheits-Tor zurück,
zum Orient, nimmt er der Weisheit Brücke,
ins Morgengrau’n wie’s war und niemals endet.

Er ahnt die Wirren, daß er schon empfindet
sich in Asien, gekrönt von Glück; -
Er riß des Liebes-Schreines Flor in Stücke,
er ging danach, und war seither geblendet.

Er hielt den Schatz in seinen Händen fest,
und darin war ein Glanz, doch nicht von Gold,
darauf war flammend dieser Spruch entrollt:

„Ich verwahr’ den Schatz der Ewigkeit.
Wer eine Münze will, der nehm’ den Rest,
und jeder darf, - hält er den Code bereit.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
wie so oft bei Robinson geht es hier ja wieder einmal recht undurchsichtig zu.
Das erste Quartett und die beiden Terzinen hast du gut hingekriegt, finde ich. Nur im zweiten Quartett habe ich ein allgemeines Verständnisproblem, sowohl bei der Interpretation des Originals als auch bei deiner Übertragung.

Da heißt es doch, dass er an der Stelle steht, wo Asien (personifiziert?) im Überschwang der Ekstase den Vorhang des inneren Schreins der Liebe zerrissen hat und dann vom Unsichtbaren gezeichnet davonging. In deiner Version tut es der Weise selbst, und der Zusammenhang mit Asien ist bei dir noch unklarer, oder hast du da vielleicht eine Erleuchtung zu bieten?

Der doppelte Schatz in den beiden Terzinen stört auch ein klein wenig. Gibt es vielleicht etwas, was die Münzen noch mit beinhaltet, von denen man dann ja eine nehmen darf?
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#3
Beim zweiten Quartett hast du natürlich recht, die Umstellung ist auch gar nicht so schwierig:


Er ahnt die Wirren, daß er schon empfindet
sich in Asien, gekrönt von Glück; -
Er riß des Liebes-Schreines Flor in Stücke,
ging danach, und war seither geblendet.

-->

Ein Ahnen steigt, bis er sich wiederfindet,
dort wo sich Asien gekrönt im Glück.
Des Liebesschreines Schleier riß in Stücke.
Seit dem war es vom Unsichtbar'n geblendet.


Aber ein anderes Wort für Schatz?

Vielleicht läßt sich das erste Schatz ersetzen, im Sinne eines Gefäßes, das den eigentlichen Schatz enthält? Etwas wie den Gral, aber es sollte etwas östliches oder zumindest neutrales sein.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo Zaunkönig

wie wärs mit "Lade" oder "Truhe"? Im Original ists ja nur eine Schatzkiste?

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
Hallo Sneaky,

Lade oder Truhe sind für mich Äquivalente zum Schrein, aber der Schatz ist ja im Schrein aufbewahrt, es muß also etwas kleineres edles sein, denke ich.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#6
Hallo Zaunkönig,
wie wär's mit Hort? Und zwar lieber an der zweiten Stelle, wo er verwahrt wird.

LG
Silja
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#7
Überraschung!

Bei Hort dachte ich zunächst an den behüteten Ort, aber der gehortete Schatz wäre schon ein Lösungsansatz. Allerdings denke ich auch hier an größere Mengen, wie man sie nicht unbedingt in Händen halten kann. Ich muß die Stelle vielleicht nochmal etwas in Gedanken bewegen.

Wie wäre ein "Od" an der ersten Stelle?

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#8
Darum dachte ich eher an die zweite Stelle: "Ich verwahr den Hort der Ewigkeit" könnte doch geradezu aus dem Nibelungenlied oder Rheingold stammen. Und übrigens, "Gold" wäre doch vielleicht auch noch eine Alternative.

Gruß
Silja
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#9
Oh, das der Glanz nicht von Gold ist, wird aber ausdrücklich in Zeile 10 erwähnt!
Aber gut, in Ermangelung überzeugender Alternativen werde ich wohl auf den Hort zurückgreifen.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#10
Hallo Zaunkönig,

siehst du die Schrift also direkt auf dem Schatz? Hm, ich lese es so dass in der Truhe das Flimmern aber nicht von Gold war, und auf ihr der Truhe etc. die Inschrift.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#11
Hallo Sneaky,

Du hast recht: Es ist das Innere das da glänzt.
Es bliebe aber, daß ich eine unerwünschte Doppelung "Schatz" gegen eine andere Doppelung "Gold" vertauschen würde.

LG ZaunköniG
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#12
Beim Querfeldeinstöbern bin ich wieder auf diesen Text gestoßen. Und hakte wieder im zweiten Quartett. Ich wußte, ohne die Kommentare nachzulesen, nicht mehr, wer "es" war, daher habe ich den Satz so umgesellt, das es näher beim gemeinten Asien steht:


Der Weise

Vorsichtig, ruhig und gelassen wendet
er sich zum strengen Wahrheits-Tor zurück,
zum Orient, nimmt er der Weisheit Brücke,
ins Morgengrau’n wie’s war und niemals endet.

Ein Ahnen steigt, bis er sich wiederfindet,
dort wo sich Asien gekrönt im Glück.
Es riß des Liebesschreines Flor in Stücke
und war seither vom Unsichtbar'n geblendet.


Er hielt den Schatz in seinen Händen fest,
und darin war ein Glanz, doch nicht von Gold,
darauf war flammend dieser Spruch entrollt:

„Ich verwahr’ den Hort der Ewigkeit.
Wer eine Münze will, nehm’ auch den Rest,
und jeder darf, - hält er den Code bereit.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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