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John Keats: Written on the day that Mr. Leigh Hunt left Prison
#1
GB 
Written on the day that Mr. Leigh Hunt left Prison

WHAT though, for showing truth to flatter'd state,
Kind Hunt was shut in prison, yet has he,
In his immortal spirit, been as free
As the sky-searching lark, and as elate.
Minion of grandeur! think you he did wait?
Think you he nought but prison walls did see,
Till, so unwilling, thou unturn'dst the key?
Ah, no! far happier, nobler was his fate!
In Spenser's halls he strayed, and bowers fair,
Culling enchanted flowers; and he flew
With daring Milton through the fields of air:
To regions of his own his genius true
Took happy flights. Who shall his fame impair
When thou art dead, and all thy wretched crew?




Am Tag als Leigh Hunt das Gefängnis verließ

Daß ihr zwar treu dem Staat die Ehre gebt,
habt ihr Hunt eingesperrt; Er war dabei
in seinem unsterblichen Geist so frei,
wie himmelwärts die Lerche sich erhebt.

Lakaien! glaubtet ihr, er wartet blos?
Er könne nichts als Kerkermauern sehen,
bis sich in eurer Hand die Schlüssel drehen?
Oh nein, weit besser, edler war sein Los!

Er saß bei Spenser, zog in ferne Land
und wand sich Kränze mit den Blumenkindern;
Mit Milton stürmte er die höchsten Sphären,

die sein Genie und Ideal gewähren
im Flug. Wer sollte seinen Ruhm noch mindern,
wenn ihr einst tot seid, elendige Bande?
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
das ist wohl derselbe Leigh Hunt, der da über den Fisch geschrieben hat? Aber offenbar war er auch politisch tätig und ist darum im Gefängnis gelandet. Und hier bin ich schon bei der ersten Zeile, die bei dir nicht so recht zum Ausdruck kommt, finde ich. Denn er hat wohl eben gerade nicht dem Staat die Ehre gegeben, sondern dem 'eingebildeten Staat die Wahrheit gezeigt'! Also den Spiegel vorgehalten. Lass dich nicht von dem 'what though' da am Anfang verwirren.

Aber das ist auch eigentlich schon alles, was ich zu bemängeln habe. Ansonsten hast du es sehr gut und sehr treu hingekriegt. In Zeile 7 wäre vielleicht noch zu überlegen, ob man das 'widerwillig' auslassen sollte, was aber bedeuten würde, dass die Anrede wegfällt, d.h.

bis widerwillig sich die Schlüssel drehen.

Aber das Unwillige ist doch ein recht wichtiger Aspekt finde ich.

Aber wie gesagt, insgesamt sehr schön.
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#3
Hallo Silja,

Das 'what though' hat mich in der Tat etwas verwirrt, allerdings hatte ich die Stelle auf seine Kerkermeister bezogen, die dem Staat die Ehre geben, bzw. in blindem Obrigkeitsgehorsam handeln. Aber se's drum, wir können ja auch anders.
Das widerwillige habe ich nun drin, allerdings um den Preis einer Umstellung und einer kleinen Zudichtung:



Am Tag als Leigh Hunt das Gefängnis verließ

Daß Hunt die Wahrheit dieses Staates zeigt,
habt ihr ihn
eingesperrt; Er war dabei
in seinem unsterblichen Geist so frei,
wie eine Lerche auf zum Himmel steigt.

Lakaien! glaubtet ihr, er wartet blos,
bis mürrisch ihr den Kerkerschlüssel dreht;
Er säh' wie ihr, die ihr nur Mauern seht?

Oh nein, weit besser, edler war sein Los!

Er saß bei Spenser, zog in ferne Lande
und wand sich Kränze mit den Blumenkindern;
Mit Milton stürmte er die höchsten Sphären,

die sein Genie und Ideal gewähren
im Flug. Wer sollte seinen Ruhm noch mindern,
wenn ihr einst tot seid, elendige Bande?
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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