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Susan Evance: Written on leaving a beloved residence
#1
GB 
Romantic shades, by nature wildly drest!
Scenes to my pensive bosom ever dear!
Where I have pass’d full many a happy year,
In health, in peace, and calm contentment blest; -

For you have witness’d life’s sweet dawn arise,
You have beheld gay childhood’s smiling hours,
And first among your silent shadowy bow’rs
I learn’d retirement’s tasteful joys to prize.

Dear hills! the sun will gild your turf – the air
Will catch your thymy perfume on its wing –
And sweet as ever still your birds will sing:

But not for me; - I go to cities – where,
With sickening eye false splendour I shall view,
And sigh in vain, sweet shades, for happiness – and you!



Den Resten eines verlassenen Herrensitzes

In weiche Schatten der Natur gebettet,
weckst du Erinnerungen in der Brust.
Dein Glück, dein Frieden war mir stets bewußt;
durch manche Jahre hab ich sie gerettet.

Du hast mich in das Leben treten sehen,
und meiner Kindheit unbeschwerte Stunden.
Und stand ich zwischen deinen stillen runden
Nischen, sahst du in mir das entstehen,

was die Landschaft und die Menschen ziert.
Den Thymian hab ich tief inhaliert,
will ewig deine Vögel zwitschern hören,

doch deine Rosen blühen nicht für mich.
Um meiner Sehnsucht Will’n woll’n sie betören.
Ich seufze um vergang’nes Glück – um dich!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,
bei der Überschrift liegst du hier ein wenig daneben, denn es geht darum, dass sie hier das Haus verlässt, in dem sie aufgewachsen ist, nicht darum, dass das Herrenhaus verfallen und verlassen wäre. Zeile 8 nach lebte sie sogar bis zum höheren Alter, dem Ruhestand nämlich, dort.
Unter diesem Gesichtspunkt würde ich das erste Quartett noch mal etwas überdenken. Das zweite ist dann dem Original gemäßer, abgesehen von Zeile 8.

Und in den Terzinen sinniert sie dann ja darüber nach, dass das Leben hier nun so weitergeht wie immer, nur dass sie es ja nicht mehr miterleben wird, weil sie in die Stadt umzieht und sich dort nach der gewohnten ländlichen Umgebung grämen wird.

Du hast ja ein tragfähiges Gerüst erstellt und musst bestimmt nur ein paar kleine Anpassungen vornehmen, um den Ton des Originals genauer zu treffen.
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#3
Hallo Silja,

mich hatte wohl der unbestimmte Artikel irritiert, daß ich keinen so personlichen Bezug hergestellt hatte. Erwartet hätte ich eher "my residence" o. ä.

Seis drum, neben der Präzisierung dieses Textes, ergibt sich nun auch eine etwas bessere Altersbestimmung der Autorin. Offensichtlich ist sie doch eher in der Altersgruppe von Charlotte Smith und Fanny Kemble. Von ihrem Stil passt sie da auch gut hinein.


LG ZaunköniG



Beim Verlassen meines gelieben Gutes

In weiche Schatten der Natur gebettet,
lebt die Erinnerung in meier Brust.
Dein Glück, dein Frieden war mir stets bewußt;
durch manche Jahre hab ich sie gerettet.

Du hast mich in das Leben treten sehen,
und meiner Kindheit unbeschwerte Stunden
und stand ich zwischen deinen stillen runden
Nischen, mich meinen Ruhestand begehen.

Ihr Hügel, milde Sonne, die euch ziert;
den Thymian hab ich tief inhaliert.
Den Vögeln hab ich gerne zugehört,

doch in der Stadt erleb ich all das nicht.
Dort wird mich grämen, was mich hier betört;
Mein Heim,
ich seufze um vergang’nes Glück – um dich!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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