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E. A. Robinson: The Woman and the Wife - 2. The Anniversary
#1
USA 
The Anniversary

“Give me the truth, whatever it may be.
You thought we knew, now tell me what you miss:
You are the one to tell me what it is –
You are a man, and you have married me.

What is it worth to-night that you can see
More marriage in the dream of one dead kiss
Than in a thousand years of life like this?
Passion has turned the lock, Pride keeps the key.

“Whatever I have said or left unsaid,
Whatever I have done or left undone,
Tell me. Tell me the truth ... Are you afraid?

Do you think that Love was ever fed with lies
But hunger lived thereafter in his eyes?
Do you ask me to take moonlight for the sun?”




Der Hochzeitstag

Sei ehrlich zu mir, was es sei. Du denkst
wir wissen; Sag mir, was du so vermißt.
Nur Du kannst es mir sagen, denn du bist
ein Mann, Du gabst mir diesen Ring. Was hängst

Du so in Träumen fest heut nacht, vom längst
erstorb’nen Kuß, der dir mehr Ehe ist
als tausend Jahre diesen Lebens. Wiss’,
wenn du mit Leidenschaft die Blicke lenkst:

Stolz hält den Schlüssel. Was ich jemals sagte
und verschwieg, was ich getan und ließ:
Sag mir die Wahrheit, welche Angst dich plagte. –

Glaubst du die Liebe ist vom Trug genährt,
daß hinterm Blick noch immer Hunger schwärt?
Biet’st du mir Honigmond für’s Sonnenfließ?“
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo zaunkönig,

im zweiten Quartett neige ich dazu das "what is it worth tonight..." so zu lesen:

Was nutzt das heute Nacht, dass.....
Leidenschaft hat abgeschlossen, lese ich so, dass sie erloschen ist und der Stolz den Schlüssel dazu hält, kein weiterer Versuch mehr möglich ist, die Leidenschaft anzufachen.

In den Terzinen gefällt mir das "welche Angst dich plagte" nicht so recht. Gemeint ist m.Mn. Sag mir die Wahrheit oder hast du (etwa) Angst

DAs ließe sich allerdings leicht rcihten.

........gesagt
auch wenn die Furcht dich plagt.

Der Honigmond gefällt mir wenig. Was für ihn spricht ist natürlich der Sprachstamm "gelb) der darin anklingt und mit der Sonne korrespondiert. Aber hier fragt die Erzählerin doch, ob er ihr Mondlicht als Sonne verkaufen will. Dem Mondlicht fehlt aber die Wärme, die die Sonne hat. Und Honigmond wiederum impliziert Nähe Wärme Leidenschaft, die ich in der Zeile gerade nicht lese, da Mondlicht mit seinen Bezügen kühl / silber nur der Hauch der Erinnerung ist.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo sneaky,

"Was nutzt das heute Nacht..." ist wohl vom Wortsinn dichter dran, aber das 'Was' (oder 'Warum') meiner Frage "Was hängst du so in Träumen fest..." hat doch die gleiche Stoßrichtung.

Das zweite Quartett lese ich so, daß auch sie durchaus eine 'romantische' Bezioehung wünscht, aber sie hat noch Visionen, während er beim Stichwort Romantik nur noch in Erinnerungen schwelgt.

Sie forscht gerade nach, was die beiden voneinander so entfremdet hat, und sucht daher das gespräch und unterstellt (vielleicht zu recht, daß er nicht redet, um das Geheimnis einer gelungenen Partnerschaft nicht zu entzaubern, aber das ist auch ohne etwas zu zerreden längst schleichend passiert.

Das letze Terzett würde ich so verstehen:

Glaubst du, daß eine Liebe nur von (Selbst-)Täuschung genährt ist, und nach noch immer weiteren kleinen Lügen hungert? Wo blieb die Zeit, als du mir den Mond vom Himmel holen wolltest?

Ich glaube, daß sie nicht auf Träume verzichten Will: Sie wünscht sich Spontanität und kleine Verrücktheiten auch heute, statt nur immer wieder die Annekdoten von damals zu erzählen.



Der Hochzeitstag

Sei ehrlich zu mir, was es sei. Du denkst
wir wissen; Sag mir, was du so vermißt.
Nur Du kannst es mir sagen, denn du bist
ein Mann, Du gabst mir diesen Ring. Was hängst

Du so in Träumen fest heut nacht, vom längst
erstorb’nen Kuß, der dir mehr Ehe ist
als die im Jetzt gelebte Zeit. Gewiß
die Leidenschaft hast du in dir versenkt.

Stolz hält den Schlüssel. Was ich je gesagt,
was ich verschwieg, was ich getan und ließ:
Sag mir die Wahrheit; welche Angst dich plagt. –

Glaubst du die Liebe nur vom Trug genährt,
wenn auch im Blick noch immer Hunger schwärt?
Biet’st du mir Honigmond als Sonnenvliess?“
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo zaunkönig,

vielleicht ist Zeile 8 auch so zu lesen, dass Leidenschaft die zwei zusammengebracht hat und als die dann nicht mehr, hat falscher Stolz es ihnen nicht erlaubt, das Scheitern rechtzeitig auszusprechen?

Ist da eine parallel gemeint? lies... hunger /moonlight for sun Vergleich?


Ich werd mich doch nochmal an die beiden Sonette machen, auch wenn ich sie in die für mich "Unübersetzbaren" eingereiht hatte. Kommt Zeit, kommt Musenkuss.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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