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E. A. Robinson: The Woman and the Wife - 1. The Explanation
#1
USA 
The Woman and the Wife

I. The Explanation


“You thought we knew,” she said, “but we were wrong.
This we can say, the rest we do not say;
Nor do I let you throw yourself away
Because you love me. Let us both be strong,

And we shall find in sorrow, before long,
Only the price Love ruled that we should pay:
The dark is at the end of every day,
And silent is the end of every song.“

You ask me for one proof that I speak right,
But I can answer only what I know;
You look for just one lie to make black white,

But I can tell you only what is true –
God never made me for the wife of you.
This we can say, - believe me! ... Tell me so!”



Die Ehefrau und das Weib

I. Das Bekenntnis


„Du denkst, wir wissen, doch wir irr’n“, erklärt
sie, „Dieses kann man sagen, weiter nichts;
ich geb’ dich nicht verloren, angesichts,
daß du mich liebst. Drum laß uns reden. Nährt’

uns zwei nicht Mitgefühl? Dies Fühlen ehrt
uns. Frag nicht nur nach Preis und Lohn”, so spricht’s,
„Die Nacht ist tödlich allen Tageslichts,
und Stille folgt, wie lang ein Lied auch währt.“

„Ich soll dir meine Wahrheit klar belegen,
doch ich kann dir nur sagen, was ich weiß.
Du glaubtest eine Lüge macht Schwarz Weiß,

doch halte ich dir nun mein Wort entgegen:
Niemals gab Gott mich dir zur Frau, Allein
das kann man sagen! Glaub’s, - gesteh’s dir ein!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo zaunkönig,

an den beiden Sonetten hab ich mich auch schon heimlich versucht. Ist aber nichts draus geworden. Hier meine LEsart ohne Reim und MEtrum

Du glaubtest dass wir wissen, doch wir lagen falsch,
Eins können wir sagen, den Rest sprechen wir nicht aus;
ich lasse nicht zu, dass du dich selbst wegwirfst,
nur weil du mich liebst. Lass uns beide mutig sein:

dann sehen wir in kurzer Zeit dass Kummer nur der Preis
ist, den die Liebe uns in Rechnung gestellt hat.
....
....

Du verlangst einen (einzigen) Beweis, dass ich die Wahrheit sage
doch ich kann nur aus dem antworten, was ich weiß,
Du suchst eine (einzige) Lüge, die aus Schwarz weiß macht

Doch ich kann nur sagen was wahr ist,
Gott hat mich nie zu deiner Frau bestimmt
Das können wir sagen, glaub mir!. Gibs zu.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Da liegen ja keine allzugroßen Verschiebungen zwischen unseren Lesarten. Das erste Quartett vor allem Reimbedingt, nicht so ganz dicht, an das zweite muß ich wohl nochmal ran.

Mich würde noch interessieren wie du den Zyklus als ganzen siehst.
Beschreibt er in beiden Sonetten das selbe Paar, oder sind es zwei verschiedene Beispiele zu seinem Thema? (Rollenverständnis / Erwartungshaltung ect.)
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo zaunkönig,

ich denk schon, dass das gleiche Paar beschrieben wird. Allerdings bleibt Raum für eine andere Deutung, wenn man sich fragt, wie die beiden Schilderungen zeitlich im Miteinanderleben des Paares einzuordnen sind.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
Moin, Moin,

In beiden Fällen wird dem Mann vorgeworfen, beziehungsweise festgestellt, daß er sich in Träumen oder Erinnerungen verliert, während die erzählende Frau für einen klaren Blick auf ihre Lage plädiert, allerdings mit sehr unterschiedlichem Resultat:

Im ersten Fall, sollen sie sich das Scheitern ihrer Beziehung eingestehen, um vielleicht auf einer anderen Ebene, (a la "wir können ja Freunde bleiben") miteinander umzugehen.

Im zweiten Fall soll es die Ehe retten, wenn er sich von seinen Illusionen verabschiedet und sich wieder um die Gegenwart, das wirkliche Leben kümmert.

Ich denke auch, daß es sich um das selbe Paar handelt, aber nicht als fortgesetzte Geschichte, eher als zwei Alternativgeschichten, zwei einander ausschließende Lösungsvorschläge für eine Beziehungskrise.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#6
Hallo sneaky,

Nun ist in den letzten Tagen doch noch eine andere Deutung gereift.
Anfangs ging ich ja davon aus, daß "The Woman" und "The Wife" zwei Aspekte der der selben Frau beschreiben, aus deren Sicht gerade gesprochen wird, leicht ließe sich noch eine Rolle als Mutter, Tochter, Schwester oder Freundin dazudenken.

Inzwischen denke ich aber, daß es zwei gänzlöich verschiedene Situationen sind.

In diesem Fall, die Schilderung einer unerfüllten Liebe, wo sie sich dagegen wehrt, daß er Gesten und Zeichen der Freundschaft, als Liebesbeweise umdeutet und daher ein klärendes Gespräch sucht. Vielleicht haben sie es auch schon 'miteinander versucht', aber aus ihrer Sicht war es nie genug für eine echte Partnerbeziehung.

Im Zweiten Sonett, dann eine nach Jahren gescheiterte Ehe.

Hier aber erstmal die neue Fassung für das erste Sonett:

I. Das Bekenntnis

„Du denkst, wir wissen, doch wir irr’n“, erklärt
sie, „Dieses kann man sagen, weiter nichts;
ich geb’ dich nicht verloren, angesichts,
daß du mich liebst. Drum laß uns reden. Nährt’

uns nicht Vertrautheit, die uns beide ehrt?
Wir zahlen nun den Preis der Liebe”, spricht’s,
„Die Nacht ist tödlich allen Tageslichts,
und Stille folgt, wie lang ein Lied auch währt.“

„Ich soll dir meine Wahrheit klar belegen,
doch kann ich dir nur sagen, was ich weiß,
und keine Lüge färbt dir Schwarz zu Weiß.

Die wahrheit selbst steht deinem Wunsch entgegen:
Der Herr gab mich dir nie zur Frau, Allein
das kann man sagen! Glaub’s, - gesteh’s dir ein!




LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#7
Hallo zaunkönig,

da hast du mich kalt erwischt. Ich hab wie ich jetzt merke woman/wife stets als Gleiches gelesen. Tatsächlich ist es das nicht.

Zu deiner neuen Fassung. Ab Zeile 7 wirds richtig gut, da gibts nichts auszusetzen.

So richtig will mir der Anfang dagegen nicht gefallen. Da ist das doppelte Verb für Vertrautheit, das mir quer sitzt. Ich glaube, da hakts bei mir richtig. Das verwirrt, Vertrautheit die nährt und ehrt. Hab leider keinen Vorschlag dazu, vielleicht fällt dir noch was ein.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#8
Hallo Sneaky,

dem Sinn nach sind beide Verben dort richtig platziert, aber es kommt schon ein wenig ungelenk daher.

Wie wäre:

...Drum laß uns reden. Nährt’
uns nicht Vertrautheit? Was ist sie uns Wert?


Das kommt zwar der Aufforderung
"Let us both be strong"
näher, nun 'streng' bzw. offen und ehrlich zu sein,
aber es ist auch ein Rührender Reim zu Zeile 8.

Der goldene Griff ist das auch noch nicht.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#9
Hallo ihr beiden,
wichtig finde ich hier auch den - von Sneaky bereits erwähnten, aber bisher noch nicht umgesetzten - Gedanken von Zeile 3 & 4, dass sie nicht will, dass er sich (d.h. vermutlich seine Karriere und sein Ansehen) um ihretwillen wegwirft.

Auch die Zeile "die Nacht ist tödlich allen Tageslichts" trifft es, finde ich, nicht so ganz. Er sagt hier doch lediglich, dass jeder Tag einmal zu Ende ist, ebenso wie jedes Lied, und darum entsprechend auch ihre Beziehung nun ein Ende finden muss.

Die Überschrift kann man hier wohl leicht als "the [other] woman and the wife" lesen. Ein Mann zwischen zwei Frauen, die dann beide zu Wort kommen. Sie will die Beziehung nun beenden, nicht weil sie gescheitert ist, sondern weil sie (die Beziehung und die Geliebte) in den Augen der Gesellschaft nicht bestehen kann. Man denke da etwa an Bill Clinton!

Gruss
Silja
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#10
Hallo Silja

Zitat:Die Überschrift kann man hier wohl leicht als "the [other] woman and the wife" lesen. Ein Mann zwischen zwei Frauen, die dann beide zu Wort kommen.

Stimmt, das ist eigentlich naheliegend. Wie siehst du die Situation der Ehefrau? Weiß sie von der Geliebten oder spürt sie nur, daß sich da irgendendwas in ihrer Beziehung geändert hat, daß irgendwas plötzlich zwischen ihrem Mann und ihr steht?


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#11
Hallo Zaunkönig,
dass die Ehefrau von der Rivalin weiß, sehe ich nirgendwo. Aber das ist ja auch gar nicht so wichtig. Sie spürt und sagt, dass die Beziehung nicht mehr dieselbe ist und versucht sich darüber klar zu werden, bzw. ihm klar zu machen, was Sache ist. Da sollte man in der Übersetzung keinesfalls deutlicher werden als das Original, denn es lebt ja auch von dieser Zweideutigkeit.

Gruss
Silja
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#12
Na gut, ihr habt mich überredet...
Ist das 'Erbe' in Zeile 7 besser?

LG ZaunköniG

I. Das Bekenntnis

„Du denkst, wir wissen, doch wir irr’n“, erklärt
sie, „Dieses kann man sagen, weiter nichts;
Gib nicht dein Leben auf, auch angesichts,
daß du mich liebst. Drum laß uns reden. Nährt’

uns nicht Vertrautheit? Was ist sie uns Wert?

Wir zahlen nun den Preis der Liebe”, spricht’s,
„Die Nacht ist Erbe allen Tageslichts,
und Stille folgt, wie lang ein Lied auch währt.“

„Ich soll dir meine Wahrheit klar belegen,
doch kann ich dir nur sagen, was ich weiß,
und keine Lüge färbt dir Schwarz zu Weiß.

Die wahrheit selbst steht deinem Wunsch entgegen:
Der Herr gab mich dir nie zur Frau, Allein
das kann man sagen! Glaub’s, - gesteh’s dir ein!
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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