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Susan Evance: To Melancholy
#1
GB 
To Melancholy

When wintry tempests agitate the deep
On some lone rock I love to sit reclin’d;
And view the sea-birds on wild pinions sweep,
And hear the roaring of the stormy wind,

That, rushing thro’ the caves with hollow sound,
Seems like the voices of those viewless forms
Which hover wrapp’d in gloomy mist around,
Directing in their course the rolling storms.

Then, Melancholy! thy sweet power I feel,
For there thine influence reigns o’er all the scene;
Then o’er my heart thy “mystic transports! steal,

And from each triftling thought my bosom wean.
My raptur’d spirit soars on wing sublime
Beyond the narrow bounds of space or time!



Melancholie

Wenn Winterstürme mit dem Dunkel zanken,
such ich mir meinen Platz, ein’ Fels zur Seiten,
und hör den Winden zu, die um mich schwanken
Ich seh’ die Sturmvögel die Böen reiten,

Der Sturm jagt heulend in den Felsengängen,
klingt wie der Hall von Stimmen, wie von diesen
Gestalten, die verlor’n im Nebel hängen,
die durch ihr Wort dem Sturm den Weg gewiesen,

bis mich die sanfte Urkraft leicht umspült.
Melancholie schwebt über der Kulisse.
Sie gibt mir dieses mystische Gefühl,

daß ich kein’ nichtigen Gedanken misse.
Mein Geist spannt Flügel, frei und weit,
über die Grenzen weg, von Raum und Zeit.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Melancholie

Wenn kalte Stürme tiefe See durchpflügen
ist Lieblingsort für mich ein Felsenüberhang.
Dort seh ich Vögeln zu auf steilen Flügen
und bin ganz Ohr dem wilden Sturmgesang,

der, wie er hallend durch die Höhlen hetzt,
scheinbar Gebilden eine Stimme schenkt
die grau gekleidet gehn, nebelbenetzt,
ein Spuk, der die Gewalten um mich lenkt.

Dann fühl ich eine Kraft, ähnlich der Trauer,
doch ohne ihren Biss, mein Herz ergreifen
um jedes Denken von mir abzustreifen.

Da sind die Sinne nur noch eine Mauer,
die`s zu durchbrechen gilt bis dann der Geist
im Flug weit mehr als Raum und Zeit bereist..
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#3
Hallo Sneaky,

Ich denke, beide Versionen haben ihre Stärken und Schwächen. Stark ist bei dir vor allem der Mittelteil. Die Schlußzeilen sind mir etwas zu frei; vor allem die Mauer ist dort ein Fremdkörper, zumal dieses Gefühl ja 'keinen Biss' hat.

In Zeile 1 fehlt mir der Artikel zur See.

Wie wäre:

Will kalter Sturm die tiefe See durchpflügen...


LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Hallo zaunkönig,

der fehlende Artikel ist schon wahr. Ist er bei "tiefes Meer" weniger zu vermissen?

Bei den Terzinen dann so?:

....eine Kraft der Trauer gleich
doch ohne ihren Biss, mein Herz ergreifen
um jedes Denken von mir abzustreifen,
die mich erfüllt, die mich befreit und reich
im Flug emporhebt bis der reine Geist
die Grenzen sprengt, die Zeit und Raum ihm weist?
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
An deiner Version ist nicht so viel zu bemängeln. Das "Zanken" in Zeile eins, die Dunkelheit anstatt der Tiefe und die Zeile mit dem "nichtigen Gedanken"

dass ich noch nicht das kleinste Denken misse oder so etwas in der Art würde mir besser gefallen.

Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#6
Hallo ihr beiden,
Sneaky, in Zeile 6 drängt sich bei dir das Wort 'Gestalten' statt Gebilden auf. Dann hättest du auch einen schönen internen Reim, oder hast du den absichtlich vermieden?

Alles weitere habt ihr ja eigentlich schon besprochen.

Gruss
Silja
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#7
Hallo ihr beiden,

Abgesehen von den bemängelten Stellen, habe ich noch die zweite Zeile geändert. 'Ein Fels zur Seiten hätte bei Wind eher eine Schutzfunktion, dabei will sie die Elemente doch möglichst hautnah spüren.
Sneaky, dein Felsenüberhang ist klasse, auch wenn mir der Sturmgesang etwas zu harmonisch wirkt.

LG ZaunköniG



Melancholie

Stürzt sich der Wintersturm herab von oben,
such ich den Platz auf meiner Felsenhöhe,
und hör den Winden zu, die um mich toben.
Die Sturmvögel durchschneiden kühn die Böen,

Der Sturm jagt heulend in den Felsengängen,
er klingt wie der Hall von Stimmen, wie von diesen
Gestalten, die verlor’n im Nebel hängen,
die durch ihr Wort dem Sturm den Weg gewiesen,

bis mich die sanfte Urkraft leicht umspült.
Melancholie schwebt über den Kulissen.
Sie gibt mir dieses mystische Gefühl,

kein’ nichtigen Gedanken mehr zu missen.
Mein Geist spannt Flügel, frei und weit,
über die Grenzen weg, von Raum und Zeit.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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