Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Charles Baudelaire: A une passante
#21
Angeregt durch Eure Arbeit, hier mein bescheidener Versuch:


Einer Vorübergehenden

Die Straße um mich schrie, schien ohne Halt zu beben.
Dort schritt sie groß und schlank, die Schmerz und Trauer fassten,
vorbei; des Mantels Saum ⋅ sah ich die Frau ertasten,
um majestätisch stolz ⋅ die Borte bald zu heben;

Welch edelster Basalt ⋅ als sie die Füße senkt.
Aus ihren Augen trank, die mich im Wahne kühlten,
ich stilles Himmelblau, wo längst Orkane wühlten:
Die Lust bringt jedem Tod, den ihre Süße fängt.

Ein Blitz ... dann Nacht! und als die Schönheit weiterzog,
da ich, grad neu geborn ⋅ schon ums Vermissen wusste:
Ob je ein Wiedersehn ⋅ mit dir die Zeit erwog?

Zu spät? Man ahnt ja nie, wie man zuweilen irrt,
doch keiner weiß wohin ⋅ der andre eilen wird!
Ich hätte dich geliebt ⋅ dich, die drum wissen musste.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
RE: Charles Baudelaire: A une passante - von Rohrer - 17.02.2019, 00:58

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste
Forenfarbe auswählen: