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D. G. Rossetti: Last Fire
#1
GB 
Last Fire

Love, through your spirit and mine what summer eve
Now glows with glory of all things possess'd,
Since this day's sun of rapture filled the west
And the light sweetened as the fire took leave?

Awhile now softlier let your bosom heave,
As in Love's harbor, even that loving breast,
All care takes refuge while we sink to rest,
And mutual dreams the bygone bliss retrieve.

Many the days that Winter keeps in store,
Sunless throughout, or whose brief sun-glimpses
Scarce shed the heaped snow through the naked trees.

This day at least was Summer's paramour,
Sun-colored to the imperishable core
With sweet well-being of love and full heart's ease.


Verglühen

Sag Liebste, wo in allen Erdenreichen
mag dieser Abend voller Sommer sein,
den wir gen West entflammten ohnegleichen?
Nun, da der Brand vergeht im  Dämmerschein,
lass deinen Atem sanfter aus und ein,
sorglos vor Anker in der Ewigkeit
trägt Thanatos uns in sein Reich hinein,
dort träumen wir dasselbe Glück erneut.

Birgt Winter auch viel sonnenlose Zeit
wo kaum ein Strahl durch kahle Äste dringt
und Eis und Rauhreif findet weit und breit,
war Heut` doch Sommers Troubadour. Er singt
vom Erntegold, von einer Mattigkeit
wie sie nur die erfüllte Liebe bringt.
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#2
Hallo Sneaky,

Ich habe erstmal nur flüchtig verglichen, aber ein paar 'Freiheiten' sind mir doch aufgefallen, vor allem im zweiten Quartett:

Statt "sorglos vor Anker in der Ewigkeit"
lese ich im Original "Im Hafen der Liebe", ich finde das sehr frei.
Auch der personifizierte Tarnatos ist mir hier ein Fremdkörper.

In den Terzinen hast du einen Troubadour eingeführt, vermutlich wegen der lautlichen Ähnlichkeit, aber ich sehe einen Troubadour eher als Boten, denn als einen Liebenden.

Ansonsten, eine sehr stimmungsvolle Übertragung.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Hallo zaunkönig,

ich weiß, dass ich hier Schnörkel gesetzt bzw. mir Freiheiten genommen haben. Es ist von daher auch keine Übersetzung sondern eher Aneignung / Näherung. Im Moment gefällt es mir aber trotz der zu Recht beanstandeten Fehler so wie es ist. Also kannst du es auch gern in die andere Rubrik verschieben.

Den kleinen Bruder des Todes habe ich absichtlich da rein genommen. "gleiten wir in das Reich des Traums hinein" könnte ich mir vorstellen,
dsgl "geborgen in der Bucht der Innigkeit" oder so etwas wäre wohl auch möglich. Aber im Moment will mir das noch nicht recht passen.

Danke

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#4
Ja,

die Grenzen zwischen Nachdichtung und Anneignung sind nun mal fließend, und in diesem Fall möchte ich auch keine Entscheidung für dich treffen.
Was du mit meiner Kritik anfängst bleibt natürlich deine Sache, aber es ist doch immer interessant wie andere einen Text lesen, - und gut zu wissen, daß Kritik auch offen sein darf.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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