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George Meredith: Lucifer in Starlight
#1
GB 
George Meredith
1828 - 1909

Lucifer in Starlight

On a starred night Prince Lucifer uprose.
Tired of his dark dominion swung the fiend
Above the rolling ball in cloud part screened,
Where sinners hugged their spectre of repose.
Poor prey to his hot fit of pride were those.
And now upon his western wing he leaned,
Now his huge bulk o'er Afric's sands careened,
Now the black planet shadowed Arctic snows.
Soaring through wider zones that pricked his scars
With memory of the old revolt from Awe,
He reached a middle height, and at the stars,
Which are the brain of heaven, he looked, and sank.
Around the ancient track marched, rank on rank,
The army of unalterable law.



Luzifer im Sternenlicht

Prinz Luzifer stieg auf in klarer Nacht.
Aus seinem dunklen Reich schwang sich der Feind
über die Welt, die wolkig widerscheint,
wo Sünder ihre Seele festgemacht

und fleh'n um seine Form von Stolz so heiß.
Er neigt sich nun in seinem Flug gen West,
der Afrika die ganze Größe ahnen läßt,
am Pol beschattet er tiefschwarz das Eis.

Sich hebend spürt er, welchen Schmerz er zollte,
und Ehrfurcht, spät erinnernd die Revolte.
Auf halber Höhe, bei den Sternen jetzt,

die Geist des Himmels sind, sah er und sank.
Die immer gleichen Bahnen, Rang für Rang,
gehorchen einem ewigen Gesetz.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#2
Hallo Zaunkönig,

ein sehr schönes Stück, ich meine aber, dass du da dem Alexandriner eine Chance geben könntest. Da sind viele Bilder drin, die kürzer treten mussten, darüber hinaus ist im Original viel rollende Lautmalerei.

Im Detail:

dominion ist Besitz /Land du hast es mit Feind übertragen. Wundert mich, da das Original davon spricht, dass Luzifer ermüdet erschöpft, überdrüssig seines dunklen Besitzes ist.

poor prey for his hot fit of pride were those,
gemeint sind die Sünder der vorhergehenden Zeile, die, weil sie in Sünde verhaftet sind, zu leichte Beute sind für seinen aufflackernden Hochmut. prey/Beute nicht pray / beten, bitten

Awe personifiziert / großgeschrieben meint denke ich die Allmacht, gegen die Luzifer revoltierte,. Er spürt den Schmerz der Narben von der Revolte gegen die Allmacht, das Ehrfurchtgebietende.

Gruß

Sneaky
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#3
Schlamperei!,

in meiner Handschrift steht doch das Reich, naja, das ist ja schnell ausgebügelt. Bei den anderen Punkten, ja gebe ich dir wiederum recht. Da ist einiges verloren gegangen um das Versmass zu halten.
Ein daktylischer Vers würde da etwas Raum verschaffen.
Mal sehen was sich machen läßt. Danke für den Tip. (Warum bin ich da nicht selbst drauf gekommen?)

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#4
Das hier soll ein Probelauf sein

Prinz Luzifer ließ sich vom Ruf der Sternnacht heben
Ermüdet von dem neunten Kreis der Dunkelheit
Umkreiste er die Welt, die sich im Wolkenkleid
Halb barg, wo Schächer den Genuß ausleben.

In jäh entflammten Stolz befand er sie als leicht
zu leicht für eine Seelenmahd, zog dunkelnd Kreise
nach Westen, über Afrika ging seine Reise
bis an den Pol der Schatten seiner Schwingen reicht.

Weit oben spürte er die alten Wunden brennen
vom Aufstand gegen den Allmächtigen und sah
halb zwischen Erd und Himmel zu den Sternen auf
und fiel erneut. Dort war ein Wille zu erkennen,
unwandelbar, uralt, verkündete ihr Lauf
Ich bin der Herr, der eine Gott, nach fern und nah
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#5
Hallo sneaky,
das hast du sehr schön hingekriegt, finde ich, und alle die angesprochenen Punkte gut untergebracht. Schade aber, dass du dann in der Schlusszeile so weit vom Original abgewichen bist. Das steht zwar vielleich da zwischen den Zeilen, aber eben nicht so deutlich. Vielleicht würde es dir gelingen, das ewige Gesetz auch noch unterzubringen, um keine Wünsche offen zu lassen.

Bravo.
Silja
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#6
Hallo Silja,

bin ich also übergebordert am Schluss.

....verkündete ihr Lauf
das eine Recht, das alles übersteigt, nach fern und nah.
die Allmacht des Gesetzes fern und nah
Gruß

Sneaky
Never sigh for a better world it`s already composed, played and told
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#7
Sooo...

jetzt doch nicht daktylisch aber etwas ausführlicher:


Luzifer im Sternlicht

Prinz Luzifer stieg auf in klarer Sternennacht,
so überdrüssig seinem Reich, schwang sich der Feind
über den Erdenball, der wolkig widerscheint,
und Seelen, die er sich als Beute ausgemacht

für seinen Hochmut, der noch immer brennt so heiß.
Nun sieht er über seinen Flügel in den West,
Nun Afrika er seine Größe ahnen läßt,
Der schwarze Stern beschattet nun der Arktis Eis.

Sich höher hebend spürt er, welchen Schmerz er zollte,
der Allmacht und er zählt die Narben der Revolte.
Er kommt auf halbe Höhe, zu den Sternen jetzt,

die Geist des Himmels sind, Er sah sie und er sank.
Er stürzt auf immer gleichen Bahnen Rang für Rang,
die ihm befohlen durch das ewige Gesetz.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#8
Hallo Sneaky,

sneaky schrieb:....verkündete ihr Lauf
das eine Recht, das alles übersteigt, nach fern und nah.
die Allmacht des Gesetzes fern und nah

Deine Übersetzung ist ansonsten 6-hebig.
Deine Vorschläge für die Schlußzeile aber sind 7- bzw. 5-hebig.
Wie willst du es nun halten?

die einfachste Lösung wäre wohl:

das Recht, das alles übersteigt, nach fern und nah.

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#9
Gutes Auge wie immer

das Recht, das alles übersteigt nach fern und nah.

Danke

Gruß

Sneaky
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