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Steilwand
#1
Steilwand


Renate Wandl zugeeignet


Ein Blick zurück, den schmalen Steig hinunter,
bis an die Kante, wo er jäh den Halt
verliert und kühn durch einen Zinnenspalt
ins Leere springt – ein Ruf, ich werde munter

und schaue hoch, fast lotrecht ragt die Wand
in Falten, dunklen Furchen, Nebelsträhnen
umwehen ihr Gesicht und zwischen Wolkenkähnen
versteckt der Gipfel über ihr – ein Pfand

hoch oben, unterm Kreuz, es auszulösen
nur darum bin ich ständig hochgestiegen,
auch jetzt – ich atme durch und steige ein

und ziehe mich hoch, Griff für Griff allein,
der Fels erlaubt nur Fallen oder Siegen
und weiter läuft das Seil durch viele Ösen.


© Friedrich 2008
Wonach immer du im Leben suchst - du findest es in dir.
Melos Merulae - Friedrich
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#2
Hallo Friedrich,

In der Naturlyrik bist du gewohnt souvrän. Ein Starkes Sotett.
Nur in Zeile 2 bin ich kurz gestolpert.

Zitat:Ein Blick zurück, den schmalen Steig hinunter,
vor bis zur Kante,

Es ist schon klar, was du sagen willst, aber das läßt sich vielleicht geschickter ausdrücken:

Zitat:Ein Blick zurück, den schmalen Steig hinunter,
bis an die Kante,

LG ZaunköniG
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Hallo ZaunköniG,

danke - hab's schon geändert. Spiele leider zu gerne mit Gegensätzen, aber so klingt es wirklich eingängiger.

LG Friedrich
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Melos Merulae - Friedrich
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