1791 – 1872
Bist du gegangen, müd der
ew’gen Kriege,
Die Einsicht mit der Torheit
flicht und schlägt,
Und hast, verzweifelnd an dem
späten Siege,
Die wohlgebrauchten Waffen
hingelegt?
Wohl gut! denn ob man steh, ob
unterliege,
Der Feind bleibt ewig ganz und
unbewegt;
Ist Allgemeinheit der
Gemeinheit Wiege,
Tilgt man ein Kraut, des Same wieder
trägt.
Dir stand es frei, du hast mit
eignem Wählen
Der Waffen edlen Dienst dir
ausersehn,
Auf Freigescharte darf das
Heer nicht zählen.
Doch wir, die zu der Fahne wir
geschworen,
Uns ziemt es bis zum letzten
Hauch zu stehn,
Daß, ob der Sieg, die Ehre
nicht verloren.
1791 – 1872
Mein
Freund, du hast Talent! Ich sehe dich erblassen,
Und
wie der Zorn dir drauf im Antlitz brennt;
„Weißt
du mein Lob nicht höher aufzufassen
Als
mich benennend, wie man jeden nennt?“
Freund,
hör solch Lob nur ruhig und gelassen,
Groß
ist’s für jeden, der die Zeit erkennt,
Denn
das Genie, es läuft in allen Gassen,
Doch
seltener als je ist das Talent.
Es hat
der Geist, so will es mich gemahnen,
So wie
der Körper seine Eisenbahnen,
In
zwanzig Stunden fährt sich’s bis nach Prag.
Doch
wo man hingehn muß mit eignen Füßen,
Wird
sich die Kraft wie früher spannen müssen,
Der
Weg ward kürzer nicht um einen Tag.
1791 – 1872
Auf Kresna-Hora, hütend seine
Kühe,
Stand jener Hirt, da wollt es
ihn bedünken,
Er säh es aus dem Erdreich
guldig blinken,
Im Dämmerlicht von Tages
erster Frühe.
Mit kurzem Atem eilt er hin,
und, siehe!
Dem Grund entsprießen wirklich
goldne Zinken,
An Wurzeln, die noch tief und
tiefer sinken,
Reich lohnend seines Grabens
leichte Mühe.
Doch wie er gräbt, wird
ängstlich ihm und enge,
Er muß sein Glück vertraun,
nach Beistand laufen;
Er bricht den Stab entzwei auf
Mannes Länge,
Und eilt ins Dorf. Ihm folgt
hinaus der Haufen,
Und sucht und wühlt mit Hebel,
Karst und Winden:
So Platz, als Gold, war nicht
mehr aufzufinden.