Karl Geib                       Erhebung       

1777 - 1852

                                                         Will Schwermut ganz die Seele niederbeugen? –

                                                         Durch graue Wolken scheint das trübe Licht;

Der Segler strebt dem Hafen zu – und nicht

Soll freundlich das erwünschte Land sich zeigen.

 

So wollen oft des Schicksals Nebel steigen,

Umwölkend unser Leben kraus und dicht,

Wo fast das Herz im öden Kummer bricht,

Der Hoffnung Rosen sich entblättert neigen. –

 

Doch mutig lenkt der Segler seinen Kahn:

Er blickt empor nach jenem goldnen Sterne,

Dem treuen Führer auf der Wellen Bahn.

 

Zum Ziele ritterlich, schein’ es auch ferne!

Mild lächelt noch in Stürmen, Leid und Wahn

Der Liebe Huld: sie lohnt dem Edlen gerne.