1783 – 1851
Vom ew’gen Schnee bedeckt
glänzt Ätnas Spitze,
Wie drinnen der Vulkan auch
mächtig schaltet,
Trotzt doch das Eis,
unwandelbar gestaltet,
Glänzt fest und klar auf
wilder Lava Hitze.
Am Fuß und an des Berges
mittlerm Sitze
Blüht Blum’ und Baum, ein
ew’ger Frühling waltet.
Ihr Farbenfittich glänzt, so reich
entfaltet.
Wie glühend sprüht Metall im
Silberblitze.
Hier lebt ein üppiges
Geschlecht, nicht denkend,
Daß ihm der Krater täglich Tod
versprochen,
Wenn er zum Tal die
Feuerströme sendet.
Wohl weiß ich’s, süßer
schmeckt die Frucht gebrochen,
Wenn wir am Abgrund unsre
schritte lenkend,
Von Todesfurcht das trunkne
Herz gewendet.
1783 – 1851
Zum letzten Mal floß heut um
dich die Träne!
Entgöttert, nackt seh ich dich
vor mir stehen.
Erraten, Sphinx, stürzt du von
deinen Höhen!
Flieh fort von mir, falsch
girrende Sirene!
Aus meiner Brust entstrahlte
deine Schöne.
Du zwingst den
Strahlenschleier zu verwehren,
Zwingst mich, so wie du bist,
dich nun zu sehen
In der Gestalt, nach der ich
nicht mich sehne.
Nicht tilg ich, was durch dich
in mir gewecket.
Wie edel rein’ Metall aus
Schachtes Bronnen
Hab ich’s aus meiner Liebe
Nacht gewonnen.
Ein Zeugnis bleib es stehn,
das dich erschrecket;
Das noch, ein Lied in später
Enkel Tagen,
Von dir und mir soll tiefe
Wahrheit sagen.