1820 – 1905
Schwer ist der Völker Schlaf,
wenn eingeschlafen
Fern im Gebirg der Adler ihrer
Taten,
Wenn ihre Banner Fremde
niedertraten,
Wenn ihre Schiffe ruhn im
seichten Hafen.
Auf Trümmern blühn Zypressen
und Agaven
Und wo sonst Knaben schon um
Waffen baten,
Stehn jetzt die letzten
Männer, stumm, verraten,
Und sterben ruhmlos hin wie
andre Sklaven.
Die Sitten kranken, tot sind
Ruhm und Ehre,
Die Kraft versiegt, man
schlägt die freie Wehre,
Man schlägt voll Furcht das
freie Wort in Bande.
Entschleiert durch die Gassen
wallt die Schande,
Der Schönheit Blüte reift
gemeinen Lüsten,
Und schuldig ist das Kind schon
an den Brüsten.