1820 – 1905
Wen mag es, wer es denkt, noch
Wunder nehmen,
Daß einst sein Stolz den Engel
so bethörte,
Daß Gott er gleichen wollte,
sich empörte
Und aufgriff nach der Allmacht
Diademen.
Denn nicht einmal zum Tod will
sich bequemen,
Was einmal nur dem Dasein
angehörte,
Im kleinsten Leben, das ein
Feind zerstörte,
Ist dieses Grauen vor dem
Reich der Schemen.
Wer wünscht nicht trauernd bei
des Tages Scheiden
Daß alles, was entzückt, unsterblich
bliebe,
Der Schönheit Macht, des
Frühlings Augenweide.
Die Blume sproßte fort im
ew’gen Triebe,
kein Leben würde je den Tod
erleiden
Und keine Thränen weinte je
die Liebe.
1820 – 1905
Ein Dämmrungsfalter, kaum entschlüpft
den Puppen
Des Stein-und Pflanzenreichs,
sieh, da vertraute
Die junge Thierwelt, als ihr
Morgen graute,
Den Flügeln sich, noch ganz in
harten Schuppen.
Noch stoben Rauch der Berge
nackte Kuppen,
Und wie die Wasserfluth
allmählich staute,
So schwang es sich empor,
gezähnt, und schaute
Begierig aus nach grünen
Inselgruppen.
Da freute jedes Ungethüm, und
kreischend
In aller Scheußlichkeit, sich
seines Fanges,
Den gleich abscheulich wilden
Feind zerfleischend.
In trüber Mondnacht heulte da
sein Banges
Geschrei die Brut, den
Beutetheil erheischend,
Im Ahnungsgraun des eignen
Unterganges.
1820 – 1905
Mit wem zuerst der Mensch sein
Bündnis machte,
Das war der Berge starker
Sohn, das Eisen,
Das half ihm treu auf Land-
und Wasserreisen
Und als er unter’s Joch die
Thiere brachte.
Darob erzürnte sich in seinem
Schachte
Das eitle Gold und sprach:
Seht mir die Weisen!
Bald werdet mich ihr über
Götter preisen,
Doch wehe dem, den ich sodann
verachte! –
Und wehe dem auch, den ich
ganz entzücke,
Bald wird der Stolze unter
euch gesendet,
Deß Haupt so sehr mit meinem
Glanz ich schmücke.
Daß ihr von seinem Anblick
wahnverblendet
Erlernet, wie das Joch des
Goldes drücke,
Und daß ihr gegen euch das
Eisen wendet!
1820 – 1905
Zum Leichnam sprach der
Priester: schlafend Leben!
Wir hüllen dich in Bissus ein
und Düfte
Und mit dir wird hinunter in
die Grüfte
Die Larve und das Saatenkorn
gegeben.
Zum Zeichen, wie die Saat sich
wird erheben
Und wie der Käfer einst sich
schwingt in Lüfte,
So wird der Geist auch durch
die Grabesklüfte
Zum Licht empor in neue Körper
schweben.
Der Priester sprach’s, die
Mumie sank, verklungen
Sind zwei Jahrtausend über
seinem Worte.
Fragst du, ob Wahrheit uns
sein Mund gesungen?
Schau hin! die Saat durchbrach
die Hülsenpforte,
Der Käfer hat in Freiheit sich
geschwungen,
Die Mumie nur schläft noch am
alten Orte.
1820 – 1905
Im Innern Afrikas, von Sand
umgeben,
Blühn große Städte, ganze
Königreiche,
Wo nicht gesehn wird weder Rad
noch Speiche,
Noch an der Schiffe Mast des
Segels Schweben.
Das Lasttier ist dort Alles,
und daneben
Der Brunnen, der es labt, der
wundergleiche;
Dem Sklaven, dem Fakir, dem
stolzen Scheiche,
Der Baum, der Schatten gibt,
gibt Allem Leben.
Er lockt vom Flug der Vögel
Wanderschaaren
In seinen Schatten, schenkt in
Felsenklüfte
Die Decke Moos, den Thau darin
zu wahren.
Er ist Palast und Thron im
Reich der Lüfte,
Sein Name lebt nach mehr als
tausend Jahren
Und in die Wüste streut er
Blütendüfte.
1820 – 1905
„Erheb’, o Israel, dein Haupt
vom Steine,
Dein Tag in Zion wird dir
wieder kommen,
Das Schwert wird deiner Feinde
Hand genommen,
Und wird vom Herrn gegeben in
die deine.
Dann Babylon, dann sink’ ins
Knie und weine,
Dann wird dein Himmel sein von
Gluth erglommen,
In deinen Straßen, öd’ und
blutdurchschwommen,
Wird ausgestreut so Gold wie
Edelsteine!“
So sprach am Euphrat der Prophet
und streckte
Die Hände zürnend gegen Babels
Thore,
Wo Schlaf und Mondlicht schon
die Zinnen deckte.
Zu seinen Füßen lag das Volk –
im Rohre
Des Euphratufers sang der Wind
und weckte
Ein Lied von Zions Glanz im
Männerchore.
1820 – 1905
Doch wenn ein Rom den
Erdenkreis erschüttert,
Indem es stürzt, wenn durch
die finstern Zeiten
Ein Bahrtuch über die
Gefallnen breiten
Befreite Völker, deren Joch
zersplittert:
Dann dröhnt der Boden und die
Luft erzittert
Von kühnen Wanderungen; Riesen
streiten,
Heroen sieht man und Giganten
schreiten,
Und jenen Wärwolf, der das
Weltend’ wittert.
Noch einmal stehn die Söhne
großer Väter
Zu Thaten auf, noch einmal
glüht im Aether
Der alten Götter Stern, dann
bleich, dann nimmer.
Und ein Volk sieht man über
alle wandern,
Bis zu des fernsten Tages
Abendschimmer,
Verhöhnt, verhaßt, verfolgt
von allen andern.
1820 – 1905
Wenn Morgen sih erhebt am
Himmelsbogen
Die Sonne strahlend aus
Venedigs Wiege,
Nimm hin den Ring zur Mitgift
seiner Siege,
Das Pfand der Treue, das noch
nie getrogen.
Weh! wenn es je dem Grunde
deiner Wogen,
Dem Schooß der anvermählten
Fluth entstiege,
Entankert von dem Eisenarm der
Kriege,
Vom Netz des blinden Glücks
emporgezogen.
Es sink’ daß uns die Wellen es
versöhne,
Die tausendfach um dieses
Eilands prallen,
Der Tugend reinstes Gold und
alles Schöne
Kann so dem Abgrund, so der
Nacht verfallen.
Hinab, ihr Nachtgedanken!
übertöne
Die Furcht, o Meer, mit deinen
Stürmen allen!
1820 – 1905
Wer kühn empor des Lebens
Höhen schreitet,
Auf jeden lauert endlich ein
Bezwinger,
Der klarste Geist, der
Wahrheit treuster Jünger
Dringt vorwärts, rastlos, bis er
wankt und gleitet.
Der Held, erst von
Besonnenheit geleitet,
Bald übersieht er’s, daß ihn
warnt ihr Finger,
Er wird Erobrer, wird
Verderbenbringer,
Bis alle Welt verbündet ihn
bestreitet.
Und gab’s ein Volk, das, wenn
es sich befreite,
Nachdem es kaum den
Freiheitshauch gekostet,
Den Kelch, aus dem’s
geschöpft, nicht auch entweihte?
Wo loht die Flamme, welche nie
verglostet?
Wo blitzt ein Schwert, bewährt
im scharfen Streite,
An dem nicht doch zuletzt ein
Flecken rostet?
1820 – 1905 zu
seiner dreihundertjährigen Geburtsfeier
I.
Zwei Felsen stehn und werden
stehn und ragen,
Der Zeit zum Trotz, und neben
der Geschlechter
Und ihres Wegs Umwandlung in
gerechter
Verehrung aller Welt, umblüht
von Sagen.
An Chios’ rebumrankten
Sarkophagen,
Dem Fels Homers, der Mythen
grauem Wächter,
Tönt mit des Meers unendlichem
Gelächter
Sein Lied, gleich unerschöpft,
von Tag zu Tagen.
Ein andrer, nicht so sonnig,
ragt im Norden,
Und wie der düstrer scheint
hinabzuschauen
Zum Grund der See, aus dem er
einst geworden;
So blickt auch Shakespeare’s
Geist durch Nacht und Grauen
Zum Grund des Seins; der
Vorzeit Schatten gleiten
Um ihn im Morgenlicht der
neuen Zeiten.
II.
Es sind Planeten wohl und
Siriusse
Bevölkert mit Geschöpfen,
welche reiner,
Von höhrer Kraft als wir und
welche feiner
Befähigt sind zum geistigen
Genusse.
Von solchen Genien im
Aetherkusse
Scheinst du gezeugt und jener
höhern einer,
Von Seelen eine Welt entstund
aus deiner,
Vollendet ganz, aus einem
Flammengusse.
Da sieh die Helden! Träumer
sind die einen,
Und Teufel die; hier Thoren,
Sonderlinge,
Dort Wesen, die wie
Luftgebilde scheinen.
Erschreckt euch Caliban? ist’s
nicht, als bringe
Das Meer hervor wie Tang und
Muschelsteine,
Auch eine Art ihm eigner
Menschendinge.
III.
Wie Wille, Schuld und Sühne
sind verbunden,
Lag vor dem Blick des
allgewalt’gen Dichters,
Der mit dem Scharfblick eines
seelenrichters
Der Menschheit Herz gekannt
und mitempfunen.
Wer hat, wie er, geschaut die
tiefsten Wunden,
Den Wahn und Dünkel des
Alltagsgelichters
Zerschmettert mit dem Spotte
des Vernichters,
Für’s Höchste, wie für’s
Zart’ste Wort gefunden?
Zum Dasein rief voll schöpfungsreicher
Fülle
Sein Genius die mächtigsten
Gestalten,
Und – selbst ein Ariel im
Sturmgebrülle,
Gebot er Höllennacht und
Lichtgewalten.
Es schien, der Weltgeist ließ
in dieser Hülle
Das Räthsel seines Schaffens
sich entfalten.
1820 – 1905
Ich saß am Fenster im
erhellten Saale
Und sah hinunter in des Tanzes
Reigen,
Sah heißes Roth in jnge Wangen
steigen
Und goldnen Wein im funkelnden
Pokale;
Doch wenn ich rückwärts sah,
da war nur kahle
Schneelandschaft drauß’ und düstres
Winterschweigen,
Die Bäume stunden mit
entlaubten Zweigen
Und Nebel flog im schwachen
Mondenstrahle.
O daß die Stunden so geschwind
entschweben!
Wie mancher Händedruck wünscht
in der Stille
Recht lang zu dauern, um noch
mehr zu geben!
Dem Wunsch sich fügen sollte
jeder Wille!
bis Blüthen draus am Baume
sich erheben,
So lang’ stürm’ fort,
berauschende Quadrille!
1820 – 1905
Die Heimath hatte mich
beschenkt mit Reben,
Die pflanzt’ ich ein an meine
Gartenmauer,
Und bat den Himmel, ihnen
Schutz vor Schauer
Und ihrer Blüthe Sonnenschein
zu geben.
Da stieß ich mit der Schaufel
hart daneben
Auf Wurzeln eines Baums von
trotz’ger Dauer,
O Thränenweide, du bist’s,
Bild der Trauer,
Soll ich dich dulden hier, den
Tod beim Leben?
Umwinde nur, ich muß es dir
gestatten,
Die Wurzeln, denen Lust
entsprießt, mit deinen,
Die Nahrung saugen für der
Schwermuth Schatten.
So pflegt im Leben auch,
entsproßt dem einen,
Verborgnen Grund, sich Lust
und Leid zu gatten,
Und Lächeln ist so nah
verwandt dem Weinen.
1820 – 1905
Komm mit mir, rief, zum Himmel
sich erhebend,
Ein Genius dem Satyr, der im
Tanze
Sich drehend schwang mit einem
Epheukranze,
Komm mit mir, denn auch du bist
aufwärts strebend.
Gut! lächelte der Faun, wenn
du mich lebend
Hinaufbringst, aber lehre mich
das Ganze
Der Flugkunst, sieh, schon
nah’ ich deinem Glanze;
Er sprach es, keck empor den
Schwung sich gebend.
Dein Flug ist schwer, du
machst mir viel Beschwerde!
Rief bald der Genius, wir gehn
zu Grunde –
Und seine Lichtgestalt sank
bleich zur Erde.
Ha! rief der Faun, so gleichst
du mir, dem Hunde?
Und der im Tod noch lächelnden
Geberde
Versetzt’ er mit dem Fuß noch
eine Wunde.
1820 – 1905
Im Norden liegt ein Se,
gebirgsumschlossen
Und fast das ganze Jahr
bedeckt vom Eise,
Der Frühling, wenn er kommt,
geht hier so leise,
Daß nur die kleinsten Blumen
ihm entsprossen.
Dann kommt wohl auch ein Quell
vom Berg ergossen,
Die Birke grünt, die leicht
beschwingte Meise
Singt im Vorüberflug auf ihrer
Reise;
Doch diese Sommerzeit ist bald
verflossen.
Die Welle, noch vom Wind
gekräuselt eben,
Erstarrt urplötzlich, vom
Gestad’ verschwindet
Das zarte Grün, die letzte
Spur vom Leben.
Die Ruhe, die nun Alles wieder
bindet,
Ist ohne Glück, und keinen
Trost mag geben
Die Einsamkeit, die hier das
herz empfindet.
1820 – 1905
Der Schönheit dient gar oft die
Nacht zur Stütze,
Ein Trauerkleid dem Reize
holder Wangen.
So seh’ ich schwarzgefaßt,
Smaragd, dich prangen,
Was wäre dir auch Glanz des
Goldes nütze?
die Alten glaubten, daß dein
Strahl beschütze
Vor böser Geister Macht und
Gift der Schlangen,
Dich trug der Kaiser Roms in
Ring und Spangen
Und Dschingis Chan im Pelzwerk
seiner Mütze.
Spricht auch aus dir nichts
stolzes erdenfernes,
Doch um so sanfter ist dein
Licht zu schauen;
Es ragt hervor das Leuchten
deines Kernes
Im Regenbogen und im Schmuck
des Pfauen,
Und gleicht’s auch nicht dem
Funkeln eines Sternes,
Doch lacht daraus das Grün der
Frühlingsauen.
1820 – 1905
In deinem Herzen, liebe Treu’,
verbanden
Geduld und sanftmuth sich in
eine Blüthe,
Die heilig ich, als wie den
Labquell hüte,
Den in der Wüstenei die Pilger
fanden.
Schwer müßte meine Schuld der
Himmel ahnden,
Wenn ich betrüben würde deine
Güte,
Allein vor deinem sonnigen
Gemüthe
Fliehen alle Schatten die mein
Herz umwanden.
O Engel, der du mich durch’s
Leben leitest,
Wie du den blick zu mir hast
aufgeschlagen,
Ist mir’s, als ob du Flügel um
mich breitest.
Wenn du mir hilfst mein herbes
Loos ertragen,
Wenn du für mich der Hölle
Trotz bestreitest,
Du darfst wohl stark sein, um
nicht zu verzagen.
1820 – 1905
Wer unter Qualen seinen Tod
gefunden,
Deß Seele wird wie Gold im
Feuertiegel,
Doch weil gewaltsam sind
gesprengt die Riegel,
die Bande, die sie mit dem
Leib verbunden,
So trägt sie dort von ihren
Erdenwunden
Die Narben noch als wie in
einem Spiegel,
Und dann erst wird ihr der
Vollendung Siegel,
Wenn jener Schatten ist von
ihr geschwunden.
Zu sanftern Seelen, welche
kampflos schieden,
Weht sie wie Ton zu Ton in einer
Fuge
Und läutert sich an deren
reinem Frieden.
Für die nur wächst im letzten
Athemzuge,
Im Schau’n der Seele, die
einst nicht gemieden
Den härt’sten Todeskampf, dr
Muth zum Fluge.
1820 – 1905
Es hat mir jüngst geträumt,
als ob ich stünde
Auf einem Kirchhof hinter
einem Kloster,
Und neben mir ein Grabstein,
ein bemooster;
Wer schläft darunter, welcher
Menschensünde?
Je tiefer ein der Stein sinkt
in die Gründe,
Um so geringer wird die
Schuld, getroster
Das Herz im Staub, es fühlt,
daß ein beroster
Erlösungstag sein Nahen bald
verkünde.
Wenn eingesunken ist der Stein
im Hügel
Und auch die Schrift auf ihm
nicht mehr zu lesen,
Dann streift sie vollends ab
ein Seraphsflügel.
Und aus dem Sarg, aus Moder
und Verwesen,
Befreit vom Makel irdischer
Vergehung,
Erhebt die Seele sich zur
Auferstehung.
1820 – 1905
Hier ist der Frühling, den ich
dir versprochen,
Hier ist der Kranz, der kühl
die Stirn umwindet,
Trag’ ihn mit Stolz, mit
lautem Jubelpochen,
Es naht die Zeit, die dich
auch beugt und binet.
Zünd’ an ein Morgenroth, und
dann erblindet
Im eignen Licht, vom eignen
Schwert durchstochen,
Besiegt auf Bahnen, die du
selbst gebrochen,
Erfahre, wie des Ruhmes Glanz
verschwindet!
Es gilt, komm’ über mich mein
heißes streben,
Komm’ über mich die that als
Schuld und Strafe
Das Ringen nach
Unsterblichkeit am Leben.
Doch eines ist mein Trost, eh’
ich entschlafe,
Hoch über’m Nachtgebirg
verlorner Mühen
Wird unverwelkt ein Edelweiß
mir blühen.
1820 – 1905
Auf ihrem Erdenumflug hielt
noch immer
Die stolze Nacht den
Flammenblick erhoben,
Noch unbekümmert um des Meeres
Toben,
Und um den Hilfruf
hoffnungsloser Schwimmer.
vom Schlachtfeld drang der
Sterbenden Gewimmer,
Des irren Wandrers Leuchte war
zerstoben;
Sie aber stand allein im
Aether oben,
Und freute sich an ihrer
Sterne Schimmer.
Wie mußte sie bestürzt sein,
als sie schaute
Den schönsten sich, den Stern
der Liebe neigen,
Zu Erde sinkend, die auf ihn
vertraute.
Erblassend folgt sie ihm, in
tiefes Schweigen
Verlieren sich die letzten
Schmerzenslaute,
Und schon den Tag sieht man
der Fluth entsteigen.
1820 – 1905
Ein eigner Schauer hält mich
stets beklommen,
Wenn ich an jene denk’, die
das gesehen,
Was Niemand mehr, so lang die
Welt wird stehen,
In der Vollendung mag zu
schau’n bekommen.
Ein Stern – nur einmal war
sein Licht entglommen,
Man sah für alle Zeit ihn untergehen,
Ein Kunstwerk – das der Zeit
Verwüstungswehen,
Für immer unserm Blick
hinweggenommen.
Beglückt, wer Sapphos Lieder
noch als Ganzes,
Wer Phidias’ Werke sah, als
unzerstückte,
Da Vinci’s Bild in vollem
Farbenglanze!
und glücklicher, wem einst zu
schauen glückte
Die Helena im Schmuck des
Hochzeitkranzes,
Und wen ein Blick Cleopatra’s
entzücke!