Martin Opitz

... Weil die Sonnet Vnnd Quatrains oder vierversichten epigrammata fast allezeit mit Alexandrinischen oder gemeinen versen geschrieben werden, (denn sich die andern fast darzue nicht schicken) als wil ich derselben gleich hier erwehnen.

Wann her das Sonnet bey den Frantzosen seinen namen habe,

wie es denn auch die Italiener so nennen, weiß ich anders nichts zue sagen, als dieweil Sonner klingen oder wiederschallen, vnd sonnette eine klingel oder schelle heißt, diß getichte vielleicht von wegen seiner hin vnd wieder geschrenckten reime, die fast einen andern laut als die gemeinen von sich geben, also sey getauffet worden. Vnd bestetigen mich in dieser meinung etzliche Holländer, die dergleichen carmina auff jhre sprache klincgetichte heissen: welches wort auch bey vnns kan auffgebracht werden; wiewol es mir nicht gefallen wil.

Ein jeglich Sonnet aber hat viertzehn verse, vnd gehen der erste, fünffte vnd achte auff eine endung des reimens auß; der andere, dritte, sechste vnd siebente auch auff eine. Es gilt aber gleiche, ob die ersten vier genandten weibliche termination haben, und die anderen viere männliche: oder hergegen. Die letzten sechs verse aber mögen sich zwar schrencken wie sie wollen; doch ist am bräuchlichsten, das der neunde vnd zehende einen reim machen, der eilffte und viertzehende auch einen, vnd der zwölffte vnd dreyzehende wieder einen. Zum exempel mag dieses sein, welches ich heute im spatzieren gehen, durch gegebenen anlaß, ertichtet.

 

                               Sonnet

 

Oder, im fall dieses jemandem angenehmer sein möchte; Welches zum theil von dem Ronsardt entlehnet ist:

 

                               Sonnet

 

Item diß, von gemeinen versen:

 

                               Sonnet

 

Vnd letzlich eines, in welchem die letzten sechs verse einer vmb den andern geschrencket ist:

 

                               Sonnet

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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