ZaunköniG                                  Aleph

* 1972

© beim Autor

Nur harte Fron weist dieses karge Land.

Die Früchte, die wir saftig wachsen sehen,

sie werden, wie wir selbst zu staub vergehen

und über sattes Grün legt sich der sand.

 

Für ewig gelten nicht mal mehr die Steine,

Sie werden langsam, aber stet zerrieben.

Von Hunger oder Wassernot getrieben,

läuft man dem Leben nach, oftmals alleine.

 

Das Zeichen deines fluchs steht auf der Stirn;

Es sei nur um den halben Kreis verschoben.

Es weist dich, wenn du es erkennst, nach oben!

Dort steht, unwandelbar, auch dein Gestirn.

 

Es zieht, nachtein, nachtaus die gleiche Bahn,

als ein Symbol von einem großen Plan.

 

 

 

Als ein Symbol von einem großen Plan

entstehen Linien am Firmament.

Man schaut, man sucht, man findet und erkennt,

und wirklich ist die Seele angetan

 

von Zeichen aus den fernsten Himmelssphären,

von Sternenbildern, die dort ewig kreisen.

Lautlos in den vorbstimmten Gleisen,

ungeachtet unsrer irdnen Schwären.

 

beenden sie im Westen ihren Lauf.

Auch Du sinkst einmal in die erde nieder,

doch strahlend steigen sie im Osten wieder.

Auch du steigst eines Tages wieder auf.

 

Bleib duldsam, leuchte und besorg dich nicht.

Erkenne deinen Stern, erkenne Dich!