Gibt es "die" Spieler wirklich? - Druckversion +- Sonett-Forum (https://sonett-archiv.com/forum) +-- Forum: Sonette der Mitglieder (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=168) +--- Forum: Sonett spezial (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=185) +---- Forum: Widerwortiges (https://sonett-archiv.com/forum/forumdisplay.php?fid=187) +---- Thema: Gibt es "die" Spieler wirklich? (/showthread.php?tid=27472) |
Gibt es "die" Spieler wirklich? - Christian Jostmann - 20.12.2023 (16.12.2023, 10:18)ZaunköniG schrieb: Es gibt die Spieler unter den Autoren, Der Gegensatz erscheint etwas forciert. Bedeutet „Spiel“ zwangsläufig immer Leere An Inhalt, dieser automatisch Schwere? Autoren sind hier kategorisiert, Als sinnbefreite „Spieler“ adressiert. Stattdessen gibst du dann dem „Geist“ die Ehre, Als ob auch das nicht bloß Metapher wäre, Die wenig sagt und umso mehr kaschiert. Es liegt im Wesen jeder Kunst begründet, Dass sie sich schließlich selbst zum Thema wird, Sodass die Form vom Inhalt sich entbindet Und neuen Sinn aus sich heraus kreiert. Mag sein, dass wer das wenig geistreich findet – Ich finde: Jeder, wie es ihn pläsiert. RE: Gibt es "die" Spieler wirklich? - ZaunköniG - 22.12.2023 . Der Gegensatz ist in der Tat forciert, in solcher Reinkultur auch wirklich selten. Dem kann Purismus als ein Zielwert gelten, dort wo ein andrer lieber balanciert auf einem Grenzwert, den die Formen geben. Mitunter wirkt das reine Spiel vergnüglich, doch eine Kunst, die nur noch selbstbezüglich die eigne Form beschwört, verliert das Leben. Solch Metatexte gleichen letzten Hemden, die stilvoll sind, doch keine Taschen haben. Es ist nicht dieses endgültige Sterben, das hier im Bild aufscheint, doch nur im Fremden, im Geistesaustausch, kann der Geist sich laben und Inhalte von Relevanz erwerben. . RE: Gibt es "die" Spieler wirklich? - Christian Jostmann - 24.12.2023 Das Wort, das mich hier stolpern lässt, heißt „nur“. Es gibt wohl keinen, dem das l’art pour l’art Auf Dauer nicht zu unerquicklich war, Und spielte er auch wahrlich mit Bravour Und Eleganz auf der Klaviatur Der Sprache: Öde wär es immerdar Im Kreise sich zu drehen, Jahr um Jahr; Am Ende bliebe nur: Makulatur. Tät einer wirklich solches nur verfassen, Sein Dichten wär vermutlich Schall und Rauch. Zum Glück gibt es Sujets in rauen Massen. So halte dich an jenen alten Brauch: Das eine tun, das andere nicht lassen. Dein Motto sei nicht „nur“, es laute: „auch“! |