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Gibt es "die" Spieler wirklich?
#1
Oesterreich 
(16.12.2023, 10:18)ZaunköniG schrieb: Es gibt die Spieler unter den Autoren,
denen die Form der ganze Inhalt ist.
Der Satzbau gilt nur als probate List
und Spaß und Spiel der Sprache eingeboren.

Die Leere ihrer Zeilen soll doch bitte
beim Leser Räume für die Phantasie
eröffnen, doch die Worte werden nie
sinnlosen Spielkram je zu Sinn verkitten.

Von andern angestrebt wird Inhaltsschwere.
Fast spürt man, wie sie die Gedanken wuchten,
die aufrichten als Kreis von Monolithen.

Nichts scheuen sie so wie das Ungefähre
und können doch allein nur Einfalt bieten,
denn Geist allein kann einen Geist befruchten.


.

Der Gegensatz erscheint etwas forciert.
Bedeutet „Spiel“ zwangsläufig immer Leere
An Inhalt, dieser automatisch Schwere?
Autoren sind hier kategorisiert,

Als sinnbefreite „Spieler“ adressiert.
Stattdessen gibst du dann dem „Geist“ die Ehre,
Als ob auch das nicht bloß Metapher wäre,
Die wenig sagt und umso mehr kaschiert.

Es liegt im Wesen jeder Kunst begründet,
Dass sie sich schließlich selbst zum Thema wird,
Sodass die Form vom Inhalt sich entbindet

Und neuen Sinn aus sich heraus kreiert.
Mag sein, dass wer das wenig geistreich findet –
Ich finde: Jeder, wie es ihn pläsiert.
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#2
.

Der Gegensatz ist in der Tat forciert,
in solcher Reinkultur auch wirklich selten.
Dem kann Purismus als ein Zielwert gelten,
dort wo ein andrer lieber balanciert
auf einem Grenzwert, den die Formen geben.
Mitunter wirkt das reine Spiel vergnüglich,
doch eine Kunst, die nur noch selbstbezüglich
die eigne Form beschwört, verliert das Leben.

Solch Metatexte gleichen letzten Hemden,
die stilvoll sind, doch keine Taschen haben.
Es ist nicht dieses endgültige Sterben,
das hier im Bild aufscheint, doch nur im Fremden,
im Geistesaustausch, kann der Geist sich laben
und Inhalte von Relevanz erwerben.


.
Der Anspruch ihn auszudrücken, schärft auch den Eindruck.
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#3
Oesterreich 
Das Wort, das mich hier stolpern lässt, heißt „nur“.
Es gibt wohl keinen, dem das l’art pour l’art
Auf Dauer nicht zu unerquicklich war,
Und spielte er auch wahrlich mit Bravour

Und Eleganz auf der Klaviatur
Der Sprache: Öde wär es immerdar
Im Kreise sich zu drehen, Jahr um Jahr;
Am Ende bliebe nur: Makulatur.

Tät einer wirklich solches nur verfassen,
Sein Dichten wär vermutlich Schall und Rauch.
Zum Glück gibt es Sujets in rauen Massen.

So halte dich an jenen alten Brauch:
Das eine tun, das andere nicht lassen.
Dein Motto sei nicht „nur“, es laute: „auch“!
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